Fünfter Slalom in Killington, fünfter Sieg für Mikaela Shiffrin. Die US-amerikanische Ausnahmekönnerin gewinnt ihr Heimrennen auch in diesem Winter und lässt ihren Tränen nach dem Triumph freien Lauf.
Auf die Frage, was dieser Erfolg für sie bedeute, gibt es bei Mikaela Shiffrin nach ihrem Triumph beim Slalom in Killington kein Halten mehr. Geschlagene 30 Sekunden kämpft die Seriensiegerin im FIS-Interview mit den Tränen. Dann huldigt sie als Erstes ihre Konkurrentin Petra Vlhova.
«Das war heute ein grosser Kampf», salutiert die 26-Jährige in Richtung der Slowakin. «Ich bin ziemlich zufrieden, wie ich im zweiten Lauf gefahren bin. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht – nicht so gross wie Petras Fehler. Es ist speziell, diese Rennen hier zu haben. Ich konnte die Zuschauer am Start hören, das war unglaublich.»
Gegenüber «ORF» ergänzt Shiffrin: «Das war wirklich eng. Und das wird die ganze Saison so sein. Da war viel Druck dabei, wenn man hier zu Hause fährt. Der Sieg ist sehr emotional und bedeutet mir sehr viel. Über die Jahre habe ich hier sehr spezielle Momente mit meiner Familie und mit einigen der wichtigsten Personen in meinem Leben erlebt. Und zwei davon sind nicht mehr da. Das ist emotional.»
Vor knapp zwei Jahren verlor die 26-Jährige zuerst ihre Grossmutter und dann ihren Vater. In einem auf Instagram veröffentlichten Video sagte sie damals: «Das waren Wellen, die über mich und meiner Familie einbrachen. Ich hatte das Gefühl, gerade noch genügend Luft zu bekommen, um weiterzuleben. Aber nicht genügend Luft, um wirklich zu atmen.»
Rekordmarke geknackt
Wie sich die Ski-Überfliegerin seither in den Weltcup zurückgekämpft hat, ist einzigartig. Mit ihrem 46. Slalom-Sieg egalisiert Shiffrin in Killington die Bestmarke des legendären Schweden Ingemar Stenmark, der diese zwischen 1975 und 1987 im Riesenslalom aufstellte.
«Ich wusste das nicht. Das ist schwierig zu glauben und richtig speziell. Das ist schon cool», sagt Shiffrin, die ihre 46 Siegfahrten im Eilzugtempo über neun Jahre hinlegte. Mit ihrem 71. Triumph im Weltcup ist die US-Amerikanerin auch nicht mehr weit von Stenmarks grösster Rekordmarke von 86 Weltcupsiegen entfernt. Und das mit erst 26 Jahren.
Holdener zufrieden mit Platz drei
Platz drei hinter Shiffrin und Vlhova sichert sich in Killington Wendy Holdener. Die Schwyzerin gibt sich im Interview mit «SRF» nach dem Rennen zufrieden. «Mit so wenigen Trainings schon auf diesem Niveau zu fahren, das ich letztes Jahr kaum je hatte, ist richtig cool.»
Im Hinblick auf die anstehende Slalom-Saison tankt die 28-Jährige wichtiges Selbstvertrauen. «Es war ein Lauf für mich, sehr gerade und frech gesteckt. Ich bin sehr glücklich, das gibt Vertrauen», so Holdener.