Bei eisigen TemperaturenTaufatofua erscheint schon wieder halbnackt
bam
9.2.2018
Mit kräftigem, nackten und eingeölten Oberkörper läuft Pita Taufatofua bei der Eröffnungsfeier in die Arena ein. Ein Déjà-vue – denn das macht der Tongaer nicht zum ersten Mal.
Genau wie bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro präsentiert sich Pita Taufatofua auch zum Auftakt der Winterspiele in Pyeongchang halbnackt mit eingeölter Brust. Er kündigte zwar noch an, er werde mit Jacke einlaufen: «Ich will ja bei meinem Rennen noch am Leben sein.» Doch der 34-Jährige aus Tonga trotzt der Kälte von Minus drei Grad und erscheint halbnackt im Bastrock und mit Flip-Flops.
Berühmt wurde Taufatofua, der vor zwei Jahren noch beim Taekwondo angetreten war, für seinen Einlauf ins Maracanã-Stadion. Damals führte er ebenfalls die Delegation seines Landes an und trug die Fahne des Südsee-Staates auch schon mit nacktem Oberkörper.
Nachdem er in Rio im ersten Kampf ausgeschieden ist, setzte sich Taufatofua die Winterspiele in Pyeongchang zum nächsten Ziel. Und er erreichte es unter schwierigsten Bedingungen. «Es ist der härteste Sport, den es gibt. Bei jedem Rennen sterbe ich ein bisschen», sagt der Langläufer dem Olympia Channel. Er hat sich in Australien auf Rollerskiern fit gemacht, ehe er sich einen One-Way-Flug nach Island kaufte. Mit seinem letzten Geld. Es hat sich ausbezahlt: Dort sicherte er sich mit dem 6. Rang die Olympia-Qualifikation. «Finanziell bin ich am Boden, aber ich bin so glücklich wie noch nie.»
Nicht die Medaille als Ziel
Für Olympia konnte er anschliessend auf zahlreiche Spender zählen. Mittels Crowdfunding-Projekt erhielt er beinahe 20'000 Euro und konnte sich damit eine geeignete Ausrüstung leisten. Für die olympischen Spiele hat er ein Ziel: «Ich will den Leuten nicht in Erinnerung bleiben, weil ich versucht habe, eine Medaille zu gewinnen, sondern weil ich sie zum grossen Träumen ermuntert habe, zum erfolgreichen Scheitern und Wiederaufstehen.»