Ramon Zenhäusern fährt in Kranjska Gora dank einem phänomenalen zweiten Lauf zu seinem ersten Sieg in einem Weltcup-Slalom. Der Walliser verwies den zur Halbzeit klar führenden Norweger Henrik Kristoffersen um 1,15 Sekunden auf Platz 2.
Satte neun Zehntel hatte Zenhäusern nach dem ersten Durchgang als lediglich Siebenter hinter Kristoffersen gelegen. Doch dann legte der 26-Jährige einen Lauf der Superlative hin und holte sich nach seinen beiden Erfolgen in den Parallel-Slaloms von Stockholm den dritten Weltcupsieg seiner Karriere.
Auf dem Hang in Kranjska Gora hatte Ramon Zenhäusern schon im letzten Winter überzeugt. Damals hatte er es – kurz nach seinem Gewinn von Olympia-Silber – als Dritter erstmals im Weltcup aufs Slalom-Podest gebracht. Im aktuellen Winter hatte er die Top 3 ein paar Mal knapp verpasst. Vierter war er in Levi und in Schladming, Fünfter in Adelboden und an der WM in Are.
Viel Lob von Marcel Hirscher
Wie er nun aber in Kranjska Gora im zweiten Lauf alles in Grund und Boden fuhr, war selbst für den Zweimetermann aus dem Wallis etwas unwirklich: «Ich weiss selbst nicht, wie am Ende dieser grosse Vorsprung zustande gekommen ist.» Mit seiner Leistung verblüffte er selbst Marcel Hirscher, den Weltmeister und Saison-Dominator im Slalom, der sich mit Rang 3 begnügen musste. «Ich kann nur den Hut ziehen. Es war ein Wahnsinn, was der Zenhäusern da geboten hat, wirklich sehr beeindruckend.»
Neben Zenhäusern verblassten alle. Daniel Yule, im Dezember Sieger in Madonna, belegte Platz 5. Auf den drittplatzierten Hirscher und damit aufs Podium fehlten dem Unterwalliser 35 Hundertstel. Yule geht aber in der Weltcup-Wertung als Zweiter ins Finale nach Soldeu.
Nicht weniger als 7 der 8 gestarteten Schweizer konnten sich für den zweiten Lauf qualifizieren. Einzig der Walliser Loïc Meillard, der mit einem Innenskifehler ausschied, war im finalen Durchgang nicht mehr dabei. Die übrigen konnten fast alle ein positives Fazit ziehen. Der 23-jährige Bündner Sandro Simonet, der im letzten Winter in Kranjska Gora als Achter sein bestes Weltcup-Resultat realisiert hatte, verbesserte sich vom 25. in den 15. Schlussrang. Reto Schmidiger war als 20. so gut klassiert wie noch in keinem Slalom dieses Winters. Marc Rochat, der in allen bisherigen Slaloms der Saison ausgeschieden war, belegte Platz 26 und Noel von Grünigen errang als 29. seine ersten Weltcuppunkte. Einzig Luca Aerni (28.) durfte mit seinem Abschneiden nicht zufrieden sein.