Ski alpin Vom zweiten in den sechsten Gang

SDA

2.11.2017 - 12:42

Lara Guts Comeback nach 260 Tagen war von kurzer Dauer. Trotz Out im ersten Lauf des Weltcup-Riesenslaloms von Sölden sieht die Tessinerin nur Gutes an ihrem Entscheid, beim Gletscherauftakt zu starten.

Die Nachwirkungen der langen Verletzungspause konnte Lara Gut selbstredend auf Anhieb nicht kaschieren. In den 40 Sekunden, die sie bis zum Out im anspruchsvollen Hang auf dem Rettenbachgletscher absolvierte, büsste sie auf die Schnellsten einiges an Zeit ein. Bei der ersten Zwischenzeit nach 30 Sekunden betrug der Rückstand auf die Spitze schon mehr als eine Sekunde. Zehn Sekunden später vermied sie es, sich mit aller Kraft im Kurs zu halten. Gemessen an den nackten Zahlen war es eine Nullrunde für die 26-jährige Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2015/16. "Klar, der Rennrhythmus fehlte. Ich kann natürlich viel schneller fahren", bekannte Gut.

Ein missglücktes Comeback also? Keinesfalls, wie Gut hinterher bekräftigte: "In Sölden zu fahren, war der beste Entscheid, den ich treffen konnte." Für das Renngefühl und den Rennrhythmus sei dieser Start sehr wichtig gewesen. Sie sei nun mit Blick auf das kommende Weltcup-Programm einen Schritt weiter - so weit, wie sie sonst erst nach dem nächsten Rennen in einem Monat in Killington gewesen wäre. "Trainieren ist gut, Rennen fahren besser", so Gut.

Erfreut über ihren Kurzauftritt war Gut insbesondere deshalb, weil sie im Rennen "null Schmerzen" im linken Knie verspürte. In diesem hatte sie sich im letzten Februar an der WM in St. Moritz einen Kreuzbandriss zugezogen. "Ich habe mir das erste Rennen schwieriger vorgestellt, immerhin schaltete ich vom zweiten Gang direkt in den sechsten", befand Gut. Das Tempo war im sechsten Gang indes zweitrangig. "Wichtiger war mir zu sehen, dass ich schon so weit hochschalten kann. Dass der Rest mit der Zeit noch kommt, ist klar."

Einen Monat hat Gut nun Zeit, um sich auf ihren nächsten Weltcup-Einsatz vorzubereiten. Dann folgt in Killington der nächste Riesenslalom. Es wird ein Monat, in dem die Tessinerin mit einem durchwegs positiven Gefühl an der Rückkehr zu alter Stärke arbeiten wird. Denn diese 40 Sekunden in Sölden, "die beruhigen mich".

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