Die Schweiz geht beim Team-Event an der Ski-WM in Courchevel-Méribel leer aus. Bei Teamleaderin Wendy Holdener hält sich die Enttäuschung trotz verpasster Medaille in Grenzen.
«Alle haben ihr Bestes gegeben, aber es hat nicht gereicht», so die nüchterne Bilanz Holdeners. Das Schweizer Team muss sich im Viertelfinal den späteren Bronzemedaillen-Gewinnern aus Kanada geschlagen geben. Beide Nationen haben im Direktduell zwei Siege eingefahren und so entscheidet die Summe aus der schnellsten Zeit eines Mannes und der schnellsten Zeit einer Frau, wer sich durchsetzt.
Holdener gewinnt zwar ihren Lauf gegen die Kanadierin Britt Richardson, allerdings ist die Zeit am Ende nicht gut genug. Holdener erklärt, dass sie zu früh losfahren wollte und deshalb letztlich einen schlechten Start hingelegt hat. «Das hat mich Zeit gekostet, ansonsten gab es auch gute Dinge», analysiert die 29-Jährige.
Trotz des Ergebnisses macht es Holdener, einer der wenigen Top-Athletinnen, die in dieser Disziplin an den Start geht, immer noch Spass, das Land bei solchen Veranstaltungen zu vertreten: «Ich liebe es, für die Schweiz Ski zu fahren.»
Holdener gibt auch zu, dass der Event «ein sehr gutes Training für das Parallelrennen» sei. In Vergangenheit konnte sie mit der Schweiz in dieser speziellen und auch umstrittenen Disziplin schon grosse Erfolge feiern, an den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang und bei der WM 2019 in Åre holte Holdener mit der Schweiz Gold. Ihre Erfahrungen wollte sie auch an ihre Teamkollegen und Teamkolleginnen weitergeben.
Gar nicht so stressig, wie man meinen könnte
Ohnehin nimmt die Silbermedaillengewinnerin in der Alpinen Kombination ihre Vorbildfunktion gerne war, auch abseits der Piste: «Ich versuche immer, ein Vorbild zu sein. Ich habe viele junge Leute, die Fans von mir sind. Ich möchte ein gutes Vorbild für sie sein», sagt die Schwyzerin, die einige Tage in Les Crosets und Champoussin trainiert hatte, bevor sie nach Méribel zurückkehrte.
Viel Zeit auszuruhen blieb Holdener nach dem Team-Event nicht, weil sie bereits am Abend zur Qualifikation für den Paralleleinzelwettberb vom Mittwoch antreten musste und sich auch für die Final-Rennen qualifizierte. Holdener sieht das trotzdem locker: «Wir haben mehr Zeit als erwartet. Wir hatten beim Team-Event gehofft, weiter zu kommen. Aber wir haben damit gerechnet, dass wir nicht viel Zeit haben werden, also ist das kein Problem.»