Schlüssel zum Erfolg Holdener: «Ich war ziemlich wütend nach dem 1. Lauf»

Von Patrick Lämmle

28.1.2023

Wendy Holdener strahlt einmal mehr vom Podest.
Wendy Holdener strahlt einmal mehr vom Podest.
Bild: Keystone

Im achten Slalom der Saison schafft es Wendy Holdener dank eines beherzten Auftritts im 2. Lauf zum vierten Mal aufs Podest. Nach dem Rennen verrät sie, wie das möglich war.

Von Patrick Lämmle

Holdener ist nach dem 1. Lauf im vierten Rang klassiert und dennoch ganz weit weg vom Podest. Die im dritten Rang klassierte Petra Vlhova bringt ein Polster von 67 Hundertstel Vorsprung mit. Doch das slowakische Slalom-Ass verliert im 2. Lauf fast eine Sekunde auf Holdener und fällt deshalb noch hinter die Schweizerin zurück.

Wie war das möglich? Im Interview mit «SRF» verrät Holdener: «Ich war ziemlich wütend nach dem 1. Lauf und wollte das mitnehmen in den 2. Lauf. Und ich konnte es richtig umsetzen. Es ist schön, so einen schönen Lauf gezeigt zu haben.» Einmal sei sie etwas spät dran gewesen, ansonsten habe sie es durchgezogen.

War die Pause, Holdener liess die beiden Riesenslaloms von Kronplatz aus, der Schlüssel zum Erfolg? «Es wäre wahrscheinlich auch sonst gegangen. Ich bin eine, die es eigentlich immer erzwingen kann», meint Holdener und schiebt nach: «Aber es hat sicher gutgetan für den Kopf. Wir sind sehr wenig zu Hause. Es ist den meisten nicht bewusst, dass wir nur zwei ruhige Tage hatten seit Weihnachten.»

Volle Attacke am Sonntag

Am Sonntag folgt in Spindlermühle gleich noch ein zweiter Slalom. Was ist Holdeners Motto? «Den 2. Lauf schon in den 1. Lauf mitnehmen. Diese Spannung zu finden, dieses Angreifen vom ersten bis zum letzten Tor.» Und mit einem dicken Grinsen im Gesicht ergänzt sie: «Und ja, ich freue mich.»

Alles andere als ein Top-Ergebnis käme ohnehin überraschend. Holdener war im Slalom in dieser Saison nie schlechter als Fünfte. Der Reihe nach wurde sie 5., 2., 1., 1., 5., 4., 4. und nun 3. Einzig Mikaela Shiffrin hat im Slalom noch mehr Punkte geholt.

Mikaela Shiffrins Rekordjagd

Apropos Mikaela Shiffrin. Am Samstag ist gegen die US-Amerikanerin erneut kein Kraut gewachsen. Die 27-Jährige rast zu ihrem 11. Weltcup-Sieg in dieser Saison, ihrem 85. insgesamt. Damit fehlt ihr nur noch ein Triumph, um mit Rekordsieger Ingemar Stenmark gleichzuziehen. Es wäre keine Überraschung, sollte ihr das bereits am Sonntag gelingen, hat sie doch fünf von acht Slaloms in dieser Saison gewonnen.