Nach Olympia holt die Schweiz auch an den Weltmeisterschaften im Ski-Teamevent Gold. Zu verdanken ist dies vor allem Ramon Zenhäusern und Wendy Holdener, die sogar aus Österreich mit Lob überschüttet werden.
Wenn Schweizer Skifahrer von den Erzrivalen aus Österreich in den Himmel gelobt werden, kann das nur eines bedeuten: Die Eidgenossen haben Grossartiges geleistet. So geschehen am Dienstag-Nachmittag. Ramon Zenhäusern, Daniel Yule, Wendy Holdener und Aline Danioth holen im Teamevent in Are die zweite WM-Goldmedaille für die Schweiz.
Österreich muss sich im Final geschlagen geben, die Schweiz siegt nach einem 2:2 in den Einzelduellen dank besserer Gesamtzeit. «Dass Ramon im Finale noch Laufbestzeit hinknallt, war richtig stark», zollt Marco Schwarz dem grossgewachsenen Walliser nach dem entscheidenden Final-Duell Respekt. Auch Michael Matt lobt: «Die Schweiz war einfach brutal stark.»
Holdener: «Ein richtig guter Job von allen im Team»
Und was sagen unsere Gold-Helden zum grossen Sieg? «Wir haben gewusst, dass wir es (nach dem Olympia-Sieg, Anm. d. Red.) wieder schaffen können. Aber die Schweden und Kanadier waren sehr stark. Da hätte alles passieren können», meint Holdener, die ihre Duelle wie Zenhäusern allesamt gewinnen konnte, zu «SRF». «Das war ein richtig guter Job von allen im Team.»
Carlo Janka hatte am Montag nach der Kombination noch den fehlenden Zusammenhalt im Schweizer Männerteam kritisiert. Nun setzt Daniel Yule nach dem Teamevent indirekt zum Konter an: «Unser Teamspirit ist super. Immer wenn wir uns treffen, zum Beispiel bei den City-Events, spielen wir zusammen Fussball. Wir hatten ganz einfach Spass.» Yule selber zog einen schwächeren Tag ein und konnte nur den ersten seiner vier Läufe gewinnen. «Ein grosser Dank gebührt natürlich Ramon und Wendy für ihre tollen Läufe.»
Der entscheidende Mann heisst am Dienstag Ramon Zenhäusern. Dreimal dreht er einen 1:2-Rückstand mit der besten Laufzeit noch zu einem Schweizer Sieg. «Bei den letzten Läufen wusste ich am Start, dass ich alles raushauen muss, da es auf die Zeit ankam», sagt der 26-jährige. Auch Zenhäusern meint, dass dieser Sieg «dem ganzen Team sehr gut» tue.
Nur etwas haben wir vom Walliser vermisst: Sein Ritual, das laute Gebrüll vor dem Start. Zenhäusern klärt lachend auf: «Es hatte eben noch Frauen am Start. Ich wollte ihnen keine Angst machen.» Ein wahrer Gentleman.