Slalom-Ass Yules Kampf ums WM-Ticket: «Kein Kind träumt von einem siebten Platz im Weltcup»

Von Adrian Ehrat und Luca Betschart

29.1.2021

Im laufenden Winter kann Daniel Yule resultatmässig nicht ganz an die herausragende letzte Saison anknüpfen und kämpft in Chamonix noch um das WM-Ticket. Das bringt den Slalom-Spezialisten aber nicht aus der Ruhe.

Siebter in Alta Badia, Zehnter in Zagreb und Platz siebter in Adelboden – in drei der bisherigen sieben Weltcup-Slaloms der laufenden Saison schafft Daniel Yule den Sprung unter die besten Zehn. Ansonsten muss der dreifache Siegfahrer der abgelaufenen Saison einige Rückschläge verkraften, in Flachau und Schladming scheidet er gar aus.

Noch hinkt Yule den eigenen hohen Erwartungen hinterher. «Kein Kind träumt von einem siebten Platz im Weltcup. Das heisst nicht, dass es nicht gut ist», sagt Yule im Interview mit «blue Sport». Aber: «Ich trainier nicht den ganzen Sommer, um Siebter zu werden.»



Den Glauben an seine Fähigkeiten hat er aber längst nicht verloren. «Ich habe das nicht über den Sommer verlernt. Bis jetzt sind einfach viele Faktoren nicht für mich gelaufen», erklärt Yule. Ein Aspekt seien die vielen Rennen auf vergleichsweise weichem Schnee: «Das sind einfach so kleine Sachen, die machen, dass es bis jetzt nicht so gut läuft. Aber das sind keine Ausreden. Bis jetzt haben andere es einfach besser gemacht als ich.»

Das Selbstvertrauen scheint intakt

Auf Weltcup-Niveau bestimmen Finessen über Sieg und Niederlage – insbesondere in dieser technischen Disziplin. «Im Slalom entscheiden ein, zwei Zentimeter – das ist aber in allen Disziplinen so. Aber im Slalom, wenn es irgendwie 70 Kurven gibt, gibt es 70 Möglichkeiten, etwas falsch zu machen. Das ist vielleicht ein kleiner Unterschied», so Yule.

Deshalb ist der Walliser auch überzeugt, dass es bald Klick macht. «Ich glaube schon, dass es vielleicht einfach dieses eine Ergebnis braucht, damit alles wieder flüssig läuft.» Schliesslich habe er in dieser Saison bereits bewiesen, dass er nach wie vor schnell sein kann – beispielsweise mit der Laufbestzeit im zweiten Durchgang von Adelboden. «Mit nur einem guten Lauf gewinnt man kein Rennen, aber es zeigt, dass ich es noch immer drauf habe», zeigt sich der 27-Jährige zuversichtlich.

Dass er im starken Schweizer Slalom-Team vor den letzten beiden Slaloms in Chamonix noch um das WM-Ticket für Cortina kämpfen muss, bringt ihn nicht aus der Ruhe. «Ich gehe das ziemlich locker an», sagt Yule und fügt an: «Ich weiss, dass wenn ich da schnell fahre, das WM-Ticket löse.»


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