Marco Odermatt hat trotz des Ausscheidens in Saalbach die längste Serie an Riesenslalom-Podestplätzen. Ingemar Stenmarks 37 Klassierungen unter den ersten 3 beruhen auf einem Fehler in der FIS-Datei.
37 Podestplätze am Stück in Weltcup-Riesenslaloms. Die unfassbare Bestmarke von Stenmark, die im März 1977 in Are in Schweden ihren Anfang genommen hat und im Dezember 1981 in Aprica im Veltlin zu Ende gegangen ist, sich also über mehr als vier Jahre und acht Monate hingezogen hat, ist mittlerweile hinlänglich bekannt.
Odermatt hat die Recherche in den Statistiken nötig gemacht. Er hat mit seiner Dominanz in der Basis-Disziplin die Suche nach Vergleichbarem ausgelöst. Mit 26 Klassierungen unter den ersten drei ist der Nidwaldner Stenmarks Rekord verhältnismässig nahe gekommen. So jedenfalls hat sich die Situation bisher präsentiert.
Das Waterville Valley Gate
«Odermatt jagt Stenmark» war eine in den vergangenen Wochen oft bemühte Schlagzeile. Oder «Odermatts Duell mit Legende Stenmark». Oder «Jetzt wackeln sogar Stenmarks Rekorde». Es hat sich alles wunderbar gelesen. Dumm nur, dass es diesen Rekord von Stenmark gar nicht gibt, dass die 37 Podestränge ohne Unterbruch auf einem Fehler in der Datenbank des Internationalen Skiverbandes FIS beruhen. Wer die persönliche Statistik des Schweden betrachtet und zählt, kommt auf die Zahl 37. Ausserdem sind da auch 15 und nicht wie immer wieder erwähnt 14 Riesenslalom-Siege hintereinander aufgeführt.
Wer aber in den allgemeinen Aufzeichnungen stöbert, die Bilanzen jeder einzelnen Saison sichtet, dem fällt auf, dass es in der entsprechenden Zeitspanne einen Riesenslalom gegeben hat, in dem Stenmark ohne Podestplatz geblieben ist, der in seiner Datei bei der FIS aber nicht aufscheint. Das genauere Hinsehen auf der Sportredaktion der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA hat ergeben, dass besagtes Rennen am 26. Februar 1980 in Waterville Valley im US-Bundesstaat New Hampshire stattgefunden hat.
Die Podest-Serie endete nach 22 Rennen
Stenmark hatte im ersten Lauf nach einem groben Fehler über drei Sekunden auf die Bestzeit von Hans Enn eingebüsst und sich am Ende nicht unter den ersten 20 klassiert. Der Österreicher, eine Woche zuvor an den Olympischen Spielen in Lake Placid Dritter geworden, hatte sich damals über den ersten seiner sechs Siege im Weltcup freuen dürfen. Enn dominierte in Waterville Valley vor dem Liechtensteiner Andreas Wenzel und dem Norweger Jarle Halsnes klar.
Für Stenmark endete in Tat und Wahrheit die Serie an Podestplätzen nach 22 Weltcup-Riesenslaloms.
sda / mar