«Kein Bedarf an weiteren Mitteln» FIS lehnt Investitions-Angebot von 400 Millionen Euro ab

Linus Hämmerli

7.12.2024

FIS-Präsident Johan Eliasch will den Skisport grösser machen.
FIS-Präsident Johan Eliasch will den Skisport grösser machen.
Michael Kappeler/dpa

Die FIS sagt nein zu 400 Millionen Euro. Ein Unternehmen aus Luxemburg will in die Vermarktung aller FIS-Sportarten investieren, doch der Verband hat kein Bedarf für das Angebot.

Linus Hämmerli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die FIS hat ein Investitions-Angebot von 400 Millionen Euro abgelehnt.
  • Das luxemburgische Unternehmen CVC wollte in die Vermarktung aller FIS-Sportarten investieren.
  • Gemäss FIS kommt das Angebot zu spät und es würden wichtige Angaben fehlen. Im Juli 2023 wurde ein Vertrag mit Infront ausgehandelt.

FIS-Präsident Johan Eliasch will den Skisport auf das nächste Level hieven. Unter anderem in Sachen Preisgeld soll ein Schritt vorwärtsgemacht werden. Und für dieses Vorhaben braucht es, selbsterklärend: Geld.

Wie der «Blick» berichtet, hat die FIS ein Investitions-Angebot von 400 Millionen Euro erhalten. Das Finanzunternehmen Captial Partners (CVC) aus Luxemburg unterbreitet Eliasch und Co. einen Deal. Mit dem «Project Snow» (Projekt Schnee), will CVC in die Vermarktung aller FIS-Sportarten investieren.

Erfahren in der Sport-Vermarktung

CVC ist in der Sportwelt in Sachen Vermarktung alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Das Unternehmen investierte bereits in die höchsten Fussballligen Frankreichs und Spaniens und hielt von 2006 bis 2012 Mehrheitsanteile der Formel 1.

Nun will CVC das Portfolio erweitern. Dafür nimmt das Unternehmen brieflich Kontakt mit der FIS auf. «Blick» soll das Schreiben vorliegen haben, das auf den 30. November 2024 datiert ist. Der offenbare Wortlaut: «CVC schlägt vor, für eine 20-prozentige Beteiligung an den kommerziellen Rechten des Schneesports zu investieren. Diese Mittel können von der FIS und allen nationalen Skiverbänden verwendet werden, um nachhaltig in den Sport zu investieren: In Veranstaltungen, Teams und künftiges, kommerzielles Wachstum.»

CVC würde mit der FIS zusammenarbeiten, um die Staffelung der Investition zu vereinbaren. Zudem würde festgelegt, «wie die Erlöse für Investitionen zur Unterstützung des Geschäftsplans, Investitionen bei den nationalen Verbänden und der FIS und Investitionen in Athleten und andere Projekte verwendet werden». Alle Beteiligten würden weiterhin Ausschüttungen aus dem Verkauf kommerzieller Rechte erhalten. Das angestrebte Ziel während der Partnerschaft: Deutliches Wachstum.

Angebot kommt für FIS zu spät

Wachstum hin oder her: Die FIS lehnt ab. Die FIS sei nicht auf den Vorschlag eingegangen, da Detail-Angaben fehlten. Kein Zeitplan, kein Governance-Rahmen, keine Angaben darüber, was CVC einbringen würde. Zudem steht der Internationale Skiverband vor einer Zusammenarbeit mit Vermarkter Infront. Im Juli 2023 eigneten sich die beiden Parteien auf einen Vertrag über acht Saisons hinweg, der ab 2026/2027 gilt.

Das Interesse von CVC komme zu spät, meint die FIS im Antwortschreiben an CVC, das «Blick» ebenfalls vorliegen haben soll. Weiter soll es heissen: «Die FIS ist sehr gut kapitalisiert und hat derzeit keinen Bedarf an weiteren Mitteln, um ihre strategischen Pläne umzusetzen.»

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