Die kommende Weltcup-Saison wird ohne Niels Hintermann stattfinden. Wie der Zürcher am Mittwochnachmittag mitteilt, hat man bei ihm eine Krebs-Erkrankung diagnostiziert.
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- Der Schweizer Skirennfahrer Niels Hintermann wird die kommende Weltcup-Saison verpassen. Bei ihm wurde Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert.
- Die Ärzte sind zuversichtlich, was sowohl die Heilungschancen als auch die Fortsetzung seiner Karriere betrifft.
- Hintermann konzentriert sich vorerst vollständig auf die anstehende Chemotherapie. Ein sportliches Comeback ist frühestens in einem Jahr angedacht.
«Lebensgefahr bestehe nicht, hat mich der Arzt beruhigt», so der 29-jährige Ski-Fahrer an einer Medienkonferenz in der Klinik Hirslanden in Zürich. Der Krebs sei in einem frühen Stadium bemerkt worden. «Die Heilungschancen sind sehr gut. Man hat es sehr gut unter Kontrolle, obwohl es eine seltene Krebsart ist», sagte Hintermann weiter. Die Ärzte seien zuversichtlich – nicht nur, was den Heilungsprozess betrifft, sondern auch in Bezug auf die Weiterführung seiner Karriere als Skirennfahrer.
Den schlimmen Befund habe er am vergangenen Dienstag bei Standard-Abklärungen erhalten, sagt Hintermann. «Der Physiotherapeut hat am Hals einen dicken Lymphknoten festgestellt, als er mich behandelt hat. Mir ist er nicht aufgefallen. Aber deswegen haben wir das näher angeschaut.» Zum Glück sei schnell reagiert worden.
Swiss-Ski-Arzt Walter O. Frey erklärt weiter, es gebe keine Ableger, alle Befunde seien diesbezüglich gut. Abgesehen von der Diagnose seien alle Abklärungen zugunsten von Hintermann ausgefallen. Trotzdem sei die Diagnose Lymphdrüsenkrebs natürlich ein «Schock» gewesen, sagt der Skifahrer.
«Es bleibt beschissen. Aber es gibt sehr viel Positives, eben, dass es früh entdeckt wurde und gut heilbar ist», so Hintermann, der nun vollen Fokus auf die Chemotherapie legen will. Der Sport komme aktuell fast an letzter Stelle, sagt der Zürcher. Er habe sofort an seine Frau, seine Familie und Freunde gedacht.
Keine Gedanken an Rücktritt vom Skisport
Er habe nun zwei Zyklen mit Chemotherapie und wohl auch noch zwei Wochen mit Bestrahlungen vor sich. «Das allein dauert drei Monate. Die Saison ist damit gelaufen», blickt Hintermann einer schwierigen Zeit voraus.
Danach sei das sportliche Grobziel, im nächsten August wieder mit dem Team die Vorbereitung in Angriff nehmen zu können. An einen Rücktritt denke er nicht, so Hintermann.
Für Hintermann ist es bereits das zweite Mal, dass er eine komplette Saison auslassen muss. Bereits 2017/18 bestritt er keine Rennen. Damals laborierte er an einer Schulterverletzung.
Hintermann kam in der vergangenen Saison nicht richtig auf Touren. Lediglich viermal fuhr er in die Top 10. Einsames Spitzenresultat war der Sieg zum Saisonabschluss in der Abfahrt in Kvitfjell – sein dritter Triumph im Weltcup.
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sda