Marco Odermatt nimmt Kurs Richtung dritten Sieg in Folge im Riesenslalom in Val d'Isère. Der Nidwaldner führt die Zwischenrangliste des ersten Laufs deutlich an. Loïc Meillard liegt auf Platz 3.
Sechs Wochen nach dem geplanten Saisonstart auf dem Rettenbach-Gletscher oberhalb von Sölden, wo der Riesenslalom während des ersten Laufs abgebrochen werden musste, und den ebenfalls dem Wetter zum Opfer gefallenen Speed-Rennen in Zermatt/Cervinia und Beaver Creek, Colorado, wird den Fahrern auf der «Face de Bellevarde» die gewohnt schwierige Aufgabe vorgesetzt.
Odermatt distanzierte auf der berüchtigten, enorm steilen Piste seinen ersten Verfolger Henrik Kristoffersen um 65 Hundertstel. Den Grossteil seines Vorsprungs fuhr der Innerschweizer in den letzten Toren heraus. Meillard liegt eine Zehntelsekunde hinter dem Norweger.
Odermatt: «Es ist schön, zurück zu sein»
«Die Fahrt war definitiv besser als mein Gefühl», verriet Odermatt nach dem ersten Lauf bei «SRF». «Optisch hat es nicht schön ausgesehen. Aber man muss nicht schön fahren. Es ist ein Kampf vom ersten bis zum letzten Tor. Die Skispitzen immer nach unten zeigen lassen, das ist hier das Rezept.»
Nach einem groben Patzer im oberen Teil habe er gemerkt, dass er jetzt irgendwo sonst Zeit rausholen müsse. «Dann habe ich halt noch ein bisschen mehr riskiert», so der Schweizer, der im unteren Teil dann sehr viel Zeit gewinnen konnte und vor dem zweiten Lauf positiv gestimmt ist. «Es ist schön, zurück zu sein. Schön, dass alles klappt.»
Caviele scheidet aus
Weniger gut lief es den anderen bisher gestarteten Schweizern. Thomas Tumler und Justin Murisier büssten 3,8 beziehungsweise 4,6 Sekunden auf Odermatt ein. Gino Caviezel schied nach guten Zwischenzeiten im obersten Streckenteil und einem Einfädler aus.
Odermatt hatte schon in den vorangegangenen zwei Wintern in Val d'Isère die Basis zum Sieg mit Bestzeit im ersten Durchgang gelegt. Vor zwei Jahren siegte er vor dem Franzosen Alexis Pinturault, vor zwölf Monaten vor dem Österreicher Manuel Feller.
Kristoffersen und Meillard waren diesmal die Einzigen, die mit Odermatt einigermassen in Tuchfühlung blieben. Fellers Teamkollege Marco Schwarz auf Platz 4 büsste schon 1,2 Sekunden auf die Bestzeit ein.