Marco Schwarz gewinnt das Slalom-Spektakel in Madonna di Campiglio, überholt Marco Odermatt und geht mit der Führung im Gesamtweltcup in die kurze Weihnachtspause. Der Triumph schürt die österreichischen Hoffnungen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Marco Schwarz holt in Madonna di Campiglio seinen ersten Weltcup-Sieg der Saison und übernimmt im Rennen um die grosse Kristallkugel die Führung.
- Nach rund einem Fünftel der Saison hat Schwarz gar acht Weltcup-Punkte mehr auf dem Konto als Überflieger Odermatt. Der Österreicher macht aber klar, dass noch viele Rennen zu fahren sind.
- Dennoch steigert der Slalom-Triumph die Hoffnungen in Österreich. «Für uns klar, dass der Slalom dabei sein muss. Sonst hat man gegen Odermatt keine Chance», sagt etwa auch ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer.
Marco Schwarz macht Marco Odermatt derzeit ernsthaft Konkurrenz. Der Österreicher, der alle bisherigen acht Weltcup-Rennen dieses Winters bestritt, eilt von Erfolg zu Erfolg und hat nach rund einem Fünftel der Saison schon vier Podestplätze in zwei Disziplinen vorzuweisen.
Im Slalom von Madonna di Campiglio rast Schwarz im zweiten Lauf von Rang sechs zum Triumph und bejubelt seinen ersten Saisonsieg. «Das schönste Weihnachtsgeschenk bis jetzt», sagt Schwarz im SRF-Interview und zeigt sich rundum zufrieden: «Es hat sehr viel Spass gemacht, die Piste war auch im zweiten Durchgang sehr gut. Das Material hat gut funktioniert und mein Skifahren war ganz gut.»
Mit der Gesamtweltcup-Führung in die Weihnachtspause
Mit dem bärenstarken Auftritt verdient sich der 28-Jährige auch die Führung im Gesamtweltcup, wo er Odermatt um acht Zähler hinter sich lässt und mit 464 Punkten von der Spitze grüsst. «An das Thema Gesamtweltcup habe ich wirklich keine Sekunde gedacht und bin befreit Ski gefahren», beteuert Schwarz beim ORF zwar. Dennoch gesteht er: «Natürlich ist es schön.»
Insbesondere weil sein ärgster Konkurrent im Rennen um die grosse Kristallkugel in dieser Disziplin gar keine Punkte einfahren kann, ist das Abschneiden im Slalom für Schwarz von entscheidender Bedeutung. «Man braucht die Big Points, so wie sie Odi im Riesenslalom und in den Speed-Disziplinen holt. Von dem her tut es sehr gut, dass ich heute im Slalom einen Sieg geholt habe.»
Ins gleiche Horn bläst auch ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer: «Wenn wir eine Chance haben sollten, war für uns klar, dass der Slalom dabei sein muss. Sonst hat man gegen Odermatt keine Chance.»
«Marco Odermatt wird ruhig bleiben»
Schwarz und sein Team wissen allerdings auch, dass bei 33 ausstehenden Rennen noch sehr viel passieren kann. «Jetzt schaut es mal ganz gut aus. Aber natürlich ist es der Anfang der Saison, es sind noch sehr viele Rennen und der Odi ist gut in Form – von dem her muss viel zusammenstimmen. Aber ich werde nicht aufgeben», so Schwarz, der nach seinem absolvierten Mammutprogramm festhält: «Bis jetzt ziehe ich ein positives Fazit. Körperlich geht es mir sehr gut, es zwickt nichts.»
Für seine Leistungen erhält der Österreicher von allen Seiten viel Lob. «Was Marco Schwarz momentan leistet, ist gewaltig. Hut ab vor dieser Leistung», sagt etwa SRF-Experte Didier Plaschy und hebt heraus: «Eine Qualität, die vor allem Marco Odermatt und Marco Schwarz haben, ist, die Linie in den letzten Toren so gut lesen zu können, dass sie es in den letzten Toren jeweils noch drehen können. Wie die guten Tennisspieler, die im Tiebreak ein Spiel drehen können.»
ORF-Experte Benni Raich sagt: «Es ist schön zu sehen, was es für ein enges und spannendes Rennen um den Gesamtweltcup zu werden scheint.» Das sich Odermatt davon aber nervös machen lässt, glaubt Raich nicht: «Marco wird ruhig bleiben. Es ist schön, aber es ist noch ein langer Weg für beide. Man muss fit und in Form bleiben und seine Chancen nutzen. Das machen sie bis jetzt beide und deshalb ist es so ein enges Rennen.» Eines, das schon am 28. Dezember mit den Speed-Rennen in Bormio eine Fortsetzung findet.