Kehrtwende im Aktionärs-Streit? Bernhard Alpstaeg spricht über Rückzug beim FC Luzern

Linus Hämmerli

7.9.2024

Bernhard Alpstaeg und der FC Luzern befinden sich im Aktionärs-Streit.
Bernhard Alpstaeg und der FC Luzern befinden sich im Aktionärs-Streit.
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Beim FC Luzern läuft es sportlich rund, der Aktionärsstreit zwischen Klub und Bernhard Alpstaeg geht aber weiter. Nun hat sich Alpstaeg erstmals über einen Rückzug geäussert, beharrt aber auf einem Punkt: den Aktien.

Linus Hämmerli

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  • Bernhard Alpstaeg hat sich bei der «Luzerner Zeitung» über einen möglichen Rückzug beim FC Luzern geäussert. Auf einem Punkt beharrt er jedoch: Er will die «ihm zustehenden» 52 Prozent der Aktien.
  • Im Dezember strich der Verwaltungsrat der FCL Holding AG 25 Prozent der Alpstaeg-Aktien. Rechtmässig oder nicht, ist die Frage.
  • Mit der «Vision 2030», bestehend aus sechs Punkten, ging Alpstaeg einen Schritt auf die übrigen Aktionäre zu.

Der FC Luzern ist stark in die neue Saison gestartet. Elf Punkte nach sechs Spielen, Rang drei in der Super League: Für einmal stehen die Innerschweizer wegen ihrer sportlichen Leistung in den Schlagzeilen. Dem ist aufgrund des Aktionärs-Streits zwischen Klub und Bernhard Alpstaeg nicht immer so.

«Sportchef Remo Meyer scheint gut gearbeitet zu haben», sagt Alpstaeg bei der «Luzerner Zeitung». Freudensprünge macht der 79-Jährige aber offenbar keine. Die Freude bleibe getrübt: «Es macht mir wegen des Streits nicht so viel Spass, den FCL am Fernseher zu verfolgen.»

Im Dezember 2022 strich der Verwaltungsrat der FCL Holding AG Alpstaeg 25 Prozent seiner Aktien aus dem Aktienbuch. Die Kernfrage bleibt, ob dies rechtmässig passiert ist oder nicht. Alpstaeg besitzt ohne die heiss diskutierten 25 Prozent immer noch 27 Prozent der Holding-Aktien.

Alpstaeg geht einen Schritt auf übrige Aktionäre zu

Mit der «Vision 2030» (siehe Box) ging Alpstaeg einen Schritt auf den FC Luzern zu. Es handle sich bei den sechs Punkten um «Lösungsvorschläge». Für Alpstaeg ist aber klar: «Ich will nach wie vor die mir zustehenden 52 Prozent der Aktien.»

Alpstaegs Sechs-Punkte-Plan für den FC Luzern

  • 1. Der FCL ist finanziell saniert und hat eine nachhaltig gesunde wirtschaftliche Basis.
  • 2. Der FCL wird professionell und kompetent geführt.
  • 3. Der FCL ist sportlich erfolgreich und hat ein gutes Nachwuchssystem.
  • 4. Der FCL verfügt über eine optimierte Struktur, Organisation und Strategie.
  • 5. Der FCL hat ein stabiles, langfristig ausgerichtetes Zentralschweizer Aktionariat.
  • 6. Die Swissporarena ist ein energetisch optimiertes «grünes Stadion».

Stefan Wolf tritt per Ende Jahr als FCL-CEO zurück. Insbesondere zwischen Wolf und Alpstaeg herrschte dicke Luft. Die Vision sei zwar schon vor der Rücktritts-Verkündung von Wolf entstanden, «aber zwischen Wolf und mir waren und sind sehr viele Emotionen im Spiel. Ohne diese Emotionen ist es vermutlich einfacher, eine Basis zu finden», so Alpstaeg.

Rückzug mit einer «nicht zu diskutierenden Bedingung»

Alpstaeg will bei seiner «Vision 2030» weder von einem Sinneswandel, noch von einem Annäherungsversuch sprechen. Dass er seine «ihm zustehenden 52 Prozent der Aktien» wolle, sei für ihn eine nicht zu diskutierende Bedingung. «Mittelfristig will ich mich aber aus dem FCL zurückziehen und dafür eine gute Lösung finden, bei der ich meine Aktien sinnvoll platziere.»

Der Aktionärs-Streit zwischen Alpstaeg und dem FCL ist also noch nicht vorbei, aber ein erster Schritt von Seiten Alpstaegs ist offenbar gemacht. Während es im Hintergrund weiterhin rumort, trifft der FCL nach der Nati-Pause auf dem Fussballplatz im Cup auf Aarau, ehe das Wochenende darauf die Innerschweizer in St.Gallen gastieren.

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