Auf den Schweizer Fussballplätzen geht es am Wochenende emotional zu und her. Hier ist das Round-up.
Julian von Moos kassiert Blitz-Rot
Der St. Galler Julian von Moos sah im Match gegen Winterthur die schnellste Rote Karte der Super-League-Geschichte – zumindest wenn man den Zeitpunkt des Fouls als Richtwert nimmt.
Von Moos traf nach acht Sekunden Gegenspieler Tobias Schättin mit gestrecktem Bein am Oberschenkel. Schiedsrichter Horisberger sah sich die Szene auf Intervention vom VAR am Bildschirm nochmals an und sprach den Platzverweis nach 67 Sekunden Spielzeit auf der Winterthurer Schützenwiese aus.
Der schnellste Platzverweis der Super League (seit 2003) kassierte Lubo Milicevic mit den Young Boys in Aarau (1:0). Der Australier flog nach 52 Sekunden wegen einer Notbremse vom Platz.
Teenager Noe Holenstein mit Traumtor
Winterthur kommt zu seinem zweiten Sieg in diesem Jahr. Beim 1:0-Heimerfolg gegen die ab der 2. Minute zu zehnt agierenden St. Galler ist der junge Noe Holenstein der überraschende Torschütze.
Trainer Bruno Berner ermöglichte Holenstein mit der Einwechslung zur Pause den erst dritten Teileinsatz in der Super League. Der Mittelfeldspieler, der nächste Woche seinen 19. Geburtstag feiert, benötigte keine acht Minuten, um sich zum Matchwinner zu machen. Mit einem herrlichen, wohl auch etwas glückhaften Halbvolley mit dem Aussenrist traf er aus 18 Metern zum 1:0.
«Es fühlt sich sehr gut an», hielt der strahlende Teenager danach im Interview mit blue Sport fest.
Cedric Itten holt mit Hattrick Nati-Aufgebot
Der Basler in Berner Diensten wurde nach einer Stunde eingewechselt, beim Schlusspfiff von Schiedsrichter Lukas Fähndrich hatte er seinen ersten Hattrick im Trikot der Berner erzielt. Erst verwertete er einen Abpraller von FCB-Goalie Marwin Hitz nach einem Schuss Filip Ugrinics (76.), dann verwertete er einen Penalty souverän. Und schliesslich traf Itten mit Anbruch der Nachspielzeit per Kopf nach einer Flanke Christian Fassnachts.
Keine schlechte Bilanz für einen, der beim Gegner einst als zu wenig gut eingestuft worden war. Der 26-jährige Itten gab damit auch ein eindrückliches Bewerbungsschreiben für die Nati ab. Murat Yakin nominierte Itten (neben Christian Fassnacht und Michael Lang) für die ersten zwei Partien der EM-Qualifikation gegen Belarus (25. März) und Israel (28. März) nach.
Pascal Lorets Penalty-Serie geht weiter – und reisst
In der 32. Minute war es im Letzigrund wieder mal so weit. Der FC Zürich durfte sich auch im Elfmeter schiessen üben. Kein Wunder, schliesslich verschuldet kein anderes Team in der Super League in dieser Saison so viele Elfmeter wie der FC Luzern – stolze acht Mal durften die Gegner sich schon vom Punkt beweisen. Aiyegun Tosin nahm das Geschenk dankend an und versenkte den Ball zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.
FCL-Goalie Pascal Loretz kennt das Gefühl bestens, aus elf Metern bezwungen zu werden. Der 19-jährige Stellvertreter von Stammgoalie Marius Müller kassierte sein 6. Gegentor in der Super League – alle per Penalty.
Es kam noch schlimmer für die Innerschweizer. Der nigerianische Stürmer traf in der 75. Minute noch aus dem Spiel heraus zum 2:1-Sieg.
Giorgio Contini schmeisst den Bettel hin
Contini wird die Grasshoppers spätestens im Sommer verlassen. Der 49-jährige Trainer reichte seine Kündigung per Ende August ein. Als Grund für seinen geplanten Weggang gab er die unsichere Zukunft bei den Grasshoppers an.
Contini ist seit Sommer 2021 Trainer der Zürcher, die zuletzt gegen Winterthur und Sion zwei wichtige Siege gefeiert haben. Er wird auch in den nächsten Wochen das Team betreuen, wie es von Seiten der Grasshoppers heisst. Man wolle auf dem aktuellen Schwung aufbauen, liess sich Sportchef Bernt Haas in einer Mitteilung zitieren.
Contini ist also zwar eine lahme Ente – so werden im Sport Trainer, die den Verein verlassen wollen oder müssen bezeichnet –, geniesst aber vorerst noch das Vertrauen des Arbeitgebers.
Dominik Schmids perfekte Woche
Eine bessere Laune als sein Noch-Vorgesetzter hat Dominik Schmid. Der GC-Captain feierte letzte Woche seinen 25. Geburtstag, als Geschenk bekam der GC-Captain von Murat Yakin nun noch ein Nati-Aufgebot.
«Als der Anruf von Herrn Yakin kam, habe ich überall gezittert», so Schmid. Mit dem Aufgebot habe er überhaupt nicht gerechnet, so der technisch begabte Linksfüsser. «Es ist ein Kindheitstraum, der in Erfüllung geht», resümiert der sichtlich emotionale Schmid stolz.
Überrschungsanruf bei Jérémy Frick
Ebenfalls ein Aufgebot für die Nati erhielt Servette-Keeper. Der 30-Jährige ist «extrem stolz auf die Nominierung», wie er im Interview mit blue Sport betont. Nati-Goalie Patrick Foletti habe ihn mit seinem Anruf «überrascht», so Frick.