Wie «PilatusToday» berichtet, ging der FC Luzern im vergangenen Geschäftsjahr beinahe Konkurs. Sanierungsmassnahmen seien nun unumgänglich.
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- Der FC Luzern schrammt im vergangenen Geschäftsjahr offenbar nur knapp am Konkurs vorbei.
- Die Einnahmen sind weniger geworden, die Ausgaben mehr.
- Die Generalversammlung der FC Luzern-Innerschweiz AG vom 16. November wird deshalb mit grosser Spannung erwartet.
Die Meldung vom «Beinahe-Konkurs» des FC Luzern lässt aufhorchen. Eine Überschuldung habe demnach nur abgewendet werden können, weil mehrere Gläubiger auf eine prioritäre Behandlung ihrer Gelder verzichtet hätten, schreibt «PilatusToday».
Die Generalversammlung der FC Luzern-Innerschweiz AG findet zwar erst am 16. November statt, doch schon vor der GV liegt die Rechnung für die Aktionäre auf. Der Redaktion von «PilatusToday» und «Tele 1» liegt die Erfolgsrechnung, die Bilanz und ein Teil des Revisionsberichts vor.
Die AG weise für das Ende Juni abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust von 4,7 Millionen Franken aus. Im Jahr zuvor lag dieses bei 1,3 Millionen. Das Minus beim Eigenkapital lag gar bei über 8 Millionen Franken. «Damit wäre die FC Luzern-Innerschweiz AG im Sinne des Gesetzes überschuldet und müsste beim Richter die Bilanz deponieren. Der erste Schritt zur Konkurseröffnung», schreibt «PilatusToday» dazu.
Dass der Gang zum Richter verhindert werden konnte, hat die AG mehreren Gläubigern zu verdanken, die sich im Fall eines Konkurses mit ihren Forderungen weiter hinten anstellen würden. Der sogenannte «Rangrücktritt» verhindere aber nur in einem ersten Schritt die Deponierung der Bilanz. Nun müsse das Unternehmen weitere Sanierungsmassnahmen präsentieren.
Weniger Einnahmen, mehr Ausgaben
«PilatusToday» hat die Erfolgsrechnung des abgelaufenen Geschäftsjahres genauer betrachtet. Dabei zeigt sich, dass die FC Luzern-Innerschweiz AG 4,25 Millionen Franken mit Sponsoringverträgen und Werbeeinnahmen generiert hat. Im Jahr zuvor waren es noch 5,6 Millionen Franken. Die Transfereinnahmen sanken in der gleichen Zeitspanne von 3,4 Millionen auf 1,6. Auch bei den Spieleinnahmen sinken die Einnahmen von 900’000 auf 700’000 Franken.
Das grosse Problem: Die Ausgaben sind trotz abnehmender Einnahmen gestiegen. Fast 7 Prozent mehr (800’000 Franken) seien für Personalaufwand ausgegeben worden als in der letzten Periode. Auch die Ausgaben im Bereich Spielbetrieb und Nachwuchs haben offenbar um 400’000 Franken zugenommen.
«PilatusToday» schreibt aber auch, dass es scheine, als habe die FC Luzern-Innerschweiz AG dem Bund einen fälligen Covid-Kredit in der Höhe von 3,9 Millionen Franken zurückerstattet. Dieser schlage sich zwar nicht in der Erfolgsrechnung nieder, jedoch in der Bilanz. Wie das bisherige Geschäftsjahr läuft, ist indes nicht bekannt.
Die Generalversammlung der FC Luzern-Innerschweiz AG vom 16. November wird deshalb mit grosser Spannung erwartet.