Der FC Zürich hat bei der Swiss Football League (SFL) einen Antrag eingereicht, in dem er die Änderung des geplanten Modus ab der Saison 2023/24 fordert. Die Berner Young Boys unterstützen den Vorstoss.
Im Rahmen der ausserordentlichen Generalversammlung beschliesst die Swiss Football League im Mai dieses Jahres, die Super League der Spielzeit 2023/24 auf 12 Teams aufzustocken und den Modus zu ändern. Meister und Europacup-Teilnehmer sollen neu in Playoffs bestimmt werden. Dagegen legt der FCZ nun bei der Liga Beschwerde ein.
«Die geplante Einführung der Play-offs (Championship Finals und Europe Play-offs) in der Super League für die Saison 2023/2024 sollen aufgehoben werden. Die beschlossene Erhöhung der Super League auf 12 Klubs soll bestehen bleiben. Als Format und Modus für den Spielbetrieb der SFL soll auf die Saison 2023/2024 das sogenannte «Schottische Modell» eingeführt werden», schreibt der FCZ in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.
«Play-offs im Fussball sind sportlich unfair und ungerecht»
Im «Schottische Modell» würden die Teams je dreimal gegeneinander spielen, ehe die Liga für die vierte Runde in zwei Gruppen aufgeteilt werden würde. Damit kämen die Teams auf insgesamt 38 Meisterschaftsspiele. Im Moment sind es 36.
Playoffs seien «sportlich unfair». Zufall, Verletzungen, Sperren, Krankheiten sowie Schiedsrichterentscheidungen würden darin eine zu grosse Rolle spielen. «Der Modus muss klar, unkompliziert und für alle nachvollziehbar sein», schreibt der FCZ.
Den Einwand begründen die Zürcher auch mit den zuletzt gehäuften Fan-Protesten in den Stadien. «Die Meinung unserer Fans zu ignorieren, widerspricht unserem Verständnis, wie man mit unseren wichtigsten Bezugspersonen umgeht», schreibt der Verein.
Auch YB spricht sich gegen Playoffs aus
Unterstützung erhält der FC Zürich vom BSC Young Boys. In einer Stellungnahme sprechen sich die Berner für den Antrag aus: «Wir sind weiterhin und mehr denn je überzeugt, dass es falsch wäre, Playoffs einzuführen – vor allem aus Gründen der sportlichen Fairness und mit Blick auf das Thema Sicherheit.»
Die Berner machen klar: «Der BSC Young Boys jedenfalls setzt sich zum Wohl des Schweizer Klubfussballs für diese Version ein und unterstützt somit den Antrag des FC Zürich zu Handen der GV der Swiss Football League.»
Guggisberg: «Antrag kommt nicht aus heiterem Himmel»
Philippe Guggisberg, Kommunikationsverantwortlicher bei der SFL, bestätigt auf Anfrage von blue Sport: «Die Klubs haben gemäss Statuten immer die Möglichkeit, zuhanden der Generalversammlung Anträge einzureichen. Der nun vorliegende Antrag des FC Zürich ist fristgerecht - bis drei Wochen vor der Versammlung - eingegangen und wird damit den Klubs am 11. November zur Abstimmung vorgelegt.» Weitere Anträge seien bisher nicht eingegangen.
«An der GV ist für die Annahme dieses Antrags eine einfache Mehrheit erforderlich, also 11 Stimmen, wenn alle 20 Klubs anwesend sind», erklärt Guggisberg weiter und zeigt sich vom Vorstoss des FCZ nicht sonderlich überrascht: «Angesichts der öffentlichen Diskussionen der letzten Wochen und Monate kommt der Antrag nicht aus heiterem Himmel.»
Die Modusänderung wurde vom SFL im Rahmen der ausserordentlichen Generalversammlung am 20. Mai dieses Jahres beschlossen. Für den Beschluss war eine Zweidrittelsmehrheit der 20 Klubs notwendig.