Am Dienstag wurde Timo Schultz als neuer Trainer des FC Basel vorgestellt. Wie lässt der 45-jährige Deutsche Fussball spielen? Wir werfen einen Blick in die Statistik-Bücher.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der neue Trainer des FC Basel heisst Timo Schultz.
- Die Trainer-Analyse zeigt, dass der 45-jährige Deutsche einen offensiven Fussball mit viel Ballbesitz spielt.
- Unter Schultz überzeugte der FC St. Pauli insbesondere auch durch grosse Laufleistung.
24 Prozent Pressing, 19 Prozent Umschaltspiel, 24 Prozent Ballbesitz und 33 Prozent Mix. So steht es in der Analyse der Plattform «Coachinside», welche Fussball-Trainer ganz genau unter die Lupe nimmt, wenn man mehr über Timo Schultz, den neuen FCB-Coach, erfahren will.
Was bedeutet das genau? «Timo Schultz bevorzugt eine offensiv ausgerichtete Spielweise im 4-4-2-System mit Raute. Im Spielaufbau steht er für flache Lösungen und hochstehende Aussenverteidiger», heisst es bei «Coachinside».
Bei seiner bislang einzigen Profi-Station beim FC St. Pauli versuchte Schultz meist balldominant aufzutreten. Bei Ballverlusten liess er häufig ein Gegenpressing spielen, um die eigene Struktur anzupassen und Konter zu vermeiden. Schultz ist bekannt dafür, seiner Mannschaft einen klaren Plan mit auf den Weg zu geben.
In St. Pauli, wo er von Juli 2020 bis Dezember 2022 Chef-Trainer war, verzichtete der 45-Jährige auf eine klare Stammelf und passte die Aufstellung im Vergleich zum vergangenen Spieltag häufig an. Das Durchschnittsalter der eingesetzten Spieler bei St. Pauli betrug 25,5 Jahre.
Viel Ballbesitz und starke Laufleistung
Auffallend ist bei der Analyse, dass St. Pauli in der vergangenen Saison unter Schultz das beste Team der 2. Bundesliga in defensiven Duellen war, mit einer Zweikampf-Quote von 63 Prozent. Bei der Gesamtlaufleistung belegte der Klub in den 17 Spielen unter Schultz Platz 2, bei der Ballbesitz-Statistik Platz 4 (55,6 Prozent im Durchschnitt).
Bei Toren und Gegentoren befanden sich die Hamburger im Mittelfeld der Liga. Insgesamt hat das Team unter Schultz stark «unterperformt». Als der Trainer nach der Hinrunde gehen musste, stand St. Pauli auf Platz 15. Am Ende der Saison resultierte Rang 5.
Auch in den beiden vorangegangenen Spielzeiten zeichnete Schultz' Team insbesondere viel Ballbesitz und eine hohe Gesamtlaufleistung aus. Defizite gibt es vor allem bei den Sprints. In seiner ersten Saison als Chefcoach führte er St. Pauli auf Platz 10, in der zweiten auf Platz 5.
Spektakel wird erwartet, aber nicht versprochen
Der FC Basel und seine Fans können sich also auf einen offensiv ausgerichteten Fussball freuen. Schultz mag viel Ballbesitz und trichtert seiner Mannschaft ein, bei Ballverlusten sofort ins Gegenpressing zu gehen. Er fordert von seinen Spielern eine hohe Laufleistung und setzt den Statistiken zufolge mehr auf Kondition als auf Schnelligkeit.
Im Interview mit blue Sport gibt sich der neue Coach aber noch etwas zurückhaltend: «Fangen wir erst mal mit dem ersten Training an, bevor wir grosses Spektakel versprechen. Aber wir werden natürlich versuchen, eine Mannschaft zu formen, die nach vorne spielen soll und versuchen soll, Tore zu schiessen.»
Am Ende müsse man aber auch erfolgreich sein. «Wenn mal ein 1:0 dabei ist und man eine gute Defensive am Start hatte, ist das auch ein schöner Sieg», so Schultz. Sportchef Heiko Vogel meint: «Die Art und Weise, wie er Fussball spielt, passt zum Verein, zu unserer Mannschaft und unserer Fankultur.»