Die neuen GC-Investoren «Du musst gewinnen – es gibt keine Alternative»

lih

31.1.2024

John Thorrington (rechts) lotste als Sportchef vom LA Football Club Star-Spieler wie Giorgio Chiellini (links) oder Gareth Bale nach Amerika.
John Thorrington (rechts) lotste als Sportchef vom LA Football Club Star-Spieler wie Giorgio Chiellini (links) oder Gareth Bale nach Amerika.
KEYSTONE

Die Grasshoppers haben einen neuen Investor: den Los Angeles FC. In einem Interview spricht der Sportchef des amerikanischen Profi-Teams über die Ziele in der Schweiz.

lih

31.1.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der neue GC-Investor will in Zürich «einen Pool von jungen Spielern aufbauen in einer Struktur, in der sich Talente entwickeln können bis auf das höchste Level», so John Thorrington, Sportchef vom Los Angeles FC, im Gespräch mit der «NZZ».
  • Das Projekt soll aber nicht zur Einbahnstrasse verkommen. «Die Idee ist, dass auch wir von GC lernen.»
  • Thorrington verfolgt mit den Hoppers grosse Ziele. Mit Erfolgsdruck kennt er sich aus – in Los Angeles seien die Erwartungen immens.

Der Grasshopper Club Zürich ist in neuen Händen. Mitte Januar übernahm der Los Angeles FC den Schweizer Traditionsverein. Die Anteile am Klub aus der nordamerikanischen Major League Soccer sind wiederum in den Händen von diversen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Medien, Sport oder Showbusiness.

John Thorrington, Sportdirektor im Los Angeles FC, hat mit den Hoppers Grosses vor und sprach mit der «NZZ» über das Projekt in Zürich. «Eine wunderbare Stadt», wie Thorrington sagt. Das Engagement mit dem Schweizer Rekordmeister sei keine Einbahnstrasse. «Wir geben nicht einfach vor, was sich bei GC ändern muss. Die Idee ist, dass auch wir umgekehrt von GC lernen.»

GC soll zur Talentschmiede werden

Doch welche Strategie verfolgen Thorrington und Co.? GC soll zur Talentschmiede werden. «Es geht um die übergeordnete Idee, dass wir einen Pool von jungen Spielern aufbauen in einer Struktur, in der sich Talente entwickeln können bis auf das höchste Level.»

In erster Linie gehe es aber auch darum, was die Menschen vom Klub wollen. «Was wollen sie sehen, damit sie sich mit dem Klub, seiner Geschichte und Tradition wieder identifizieren können und das Gefühl haben, GC repräsentiere etwas, das mit ihnen zu tun hat?»

Thorrington selbst, müsse man nicht erklären, was GC ist. «Vor zwanzig, fünfundzwanzig Jahren war ich Spieler in Europa. Es gab nur einen Namen, der für den Schweizer Fussball stand: Grasshopper Club Zürich. Bei mir machte es sofort klick, als der Name GC fiel.»

«Unsere Ambitionen sind gross»

Die Richtung, in die es mit den Hoppers gehen soll, ist klar: nach oben. «Wir gehen Schritt für Schritt in dem Bewusstsein, dass unsere Ambitionen gross sind.» Schüren die Vereinsverantwortlichen grosse Hoffnungen, steigen womöglich auch die Erwartungen von Aussen. Mit Erfolgsdruck kenne sich Thorrington aber aus. In Los Angeles seien die Erwartungen immens. Es gäbe nur eine Option: «Du musst gewinnen, immer, es gibt keine Alternative.»

Und das mit dem Gewinnen hat kürzlich bestens geklappt. Die Hoppers siegten im Zürcher Derby mit 2:1 und schnuppern wieder an der Meisterrunde. Am Mittwoch steht mit Lugano ein wichtiges Spiel im Kampf um einen Platz in der oberen Tabellenhälfte auf dem Programm.