Zwischen Debakel und Finaltraum FCB-Captain Frei zählt Mitspieler an: «Das macht mich grantig»

Von Jan Arnet

14.5.2023

Frei: «Seid mir nicht böse, wenn ich das sage, aber ...»

Frei: «Seid mir nicht böse, wenn ich das sage, aber ...»

14.05.2023

Vier Tage vor dem grossen Spiel gegen die AC Fiorentina geht Basel in St.Gallen 1:6 unter. Fabian Frei will die Pleite nicht überbewerten, zeigt sich aber enttäuscht von der Leistung des einen oder anderen Teamkollegen.

Von Jan Arnet

Auf den formidablen 2:1-Sieg im Halbfinal-Hinspiel der Conference League in Florenz folgt ein 1:6-Debakel beim FC St.Gallen. Der Leistungs-Spagat zwischen Europacup und Super League geht beim FC Basel einmal mehr sehr weit auseinander.

Wobei anzumerken gilt, dass am Sonntag eine fast komplett andere Mannschaft auf dem Platz stand als noch am Donnerstag. Michael Lang und Andy Diouf waren die einzigen Spieler, die in beiden Partien in der Startelf standen. Der zweite Anzug konnte seine Chance nicht nutzen.

«Ich hätte mir extrem viel mehr gewünscht von den Spielern, die am letzten Donnerstag nicht auf dem Platz gestanden sind und im Rückspiel auf dem Platz stehen wollen. In dieser Hinsicht bin ich sehr enttäuscht», übt Fabian Frei im Interview mit blue Sport Kritik an seinen Teamkollegen.

Und weiter: «Wir hatten heute viele Spieler auf dem Platz, die das Gefühl haben, sie müssten in der (Stamm-)Mannschaft sein – oder wollen das zumindest. Von diesen Spielern habe ich nicht viel gesehen. Das macht mich etwas grantig. Es wäre für sie eine grosse Möglichkeit gewesen, dem Trainer zu zeigen, dass er auf sie zählen kann. Aber so wird es natürlich schwierig.»

«Dann müssen wir die Conference League erst recht gewinnen» 

Namen nennt der FCB-Captain keine. Möglich aber, dass er etwa Anton Kade oder Bradley Fink meint, die am letzten Donnerstag beim 2:1-Sieg in Florenz 90 Minuten lang auf der Bank schmorten, heute in der Startelf standen, aber zur Pause nach schwacher Leistung wieder ausgewechselt wurden. Allerdings sagt Frei auch, dass er nicht zu sehr enttäuscht sein wolle, weil ein Rückspiel eines Halbfinals im Europacup bevorsteht. «Es war nicht gut, gar nicht gut, aber wir haben den Fokus auf Donnerstag.»

Mit dem Triumph in der Conference League hätte der FCB den Startplatz in der Europa League auf sicher. Den Europacup über die Liga zu erreichen, wird für die Basler nach der neuerlichen Enttäuschung immer schwieriger. «Wenn wir nicht unter die ersten Fünf kommen, müssen wir die Conference League erst recht gewinnen», so der Routinier. 



Trotz der Klatsche in St.Gallen geht Frei zuversichtlich ins Rückspiel gegen die AC Fiorentina (Donnerstag, 21.00 Uhr live auf blue Sport): «Das Joggeli wird pumpenvoll sein, es wird eine brutale Stimmung geben, wir haben ein Tor Vorsprung. Seid mir nicht böse, wenn ich das sage, aber dass man ein Spürchen motivierter ins Spiel geht als heute, kann ich noch verstehen.»

Für den 34-Jährigen selbst war es nach seinem Bandscheibenvorfall der erste Einsatz seit Anfang März. «Ich war schmerzfrei, hatte aber noch bisschen Probleme, 90 Minuten waren nicht möglich», sagt Frei. «Aber ich war froh, wieder dabei zu sein und hoffe, dass ich der Mannschaft am Donnerstag helfen kann – in welcher Form auch immer.»

St. Gallen – Basel 6:1

St. Gallen – Basel 6:1

Credit Suisse Super League, 33. Runde, Saison 22/23

14.05.2023