Schiri-Schreck Heiko Vogel ist der Karten-König der Super-League-Trainer

Von Luca Betschart

24.5.2023

Heiko Vogel sieht nach der Partie gegen Lugano von Schiedsrichter Lukas Fähndrich die Rote Karte.
Heiko Vogel sieht nach der Partie gegen Lugano von Schiedsrichter Lukas Fähndrich die Rote Karte.
Bild: Imago

Heiko Vogel hat die wenigsten Spiele aller aktuellen Super-League-Trainern vorzuweisen. In Sachen Verwarnungen hat der FCB-Interimscoach in seinen dreieinhalb Monaten aber die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen.

Von Luca Betschart

24.5.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Kein Super-League-Trainer sammelt so viele Gelbe Karten wie Heiko Vogel, der im Vergleich zu den anderen Coaches aber viel weniger Spiele an der Seitenlinie vorzuweisen hat.
  • Hinter Vogel gehören Sion-Coach Tramezzani und FCZ-Trainer Henriksen zu den Trainern mit den meisten Verwarnungen.

Der Basler Frust nach dem 1:1-Remis gegen den FC Lugano am vergangenen Sonntag ist riesig. Der Ärger richtet sich nach der hitzigen Schlussphase und dem Platzverweis gegen Calafiori in erster Linie gegen Schiedsrichter Lukas Fähndrich. Auch Trainer Heiko Vogel verliert nach dem Schlusspfiff die Contenance und verrät im Interview bei blue Sport, was er dem Unparteiischen im kurzen Disput an den Kopf wirft: «Ich habe ihm gesagt, ich hoffe, dass ich ihn nie wieder sehen muss.»

Fähndrich lässt sich das nicht bieten und zeigt Vogel die Gelbe Karte. Weil der FCB-Coach bereits kurz zuvor für sein höhnisches Klatschen an das Schiedsrichter-Gespann verwarnt wird, fliegt er mit Gelb-Rot vom Platz.

Fünf Verwarnungen in den letzten vier Spielen

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Fähndrich und Vogel in die Haare geraten. Bereits am 30. Spieltag in Sion sieht Vogel von Fähndrich in der 82. Minute den Gelben Karton gezeigt. «Er war mit Fug und Recht nicht zufrieden mit mir», kann Vogel damals nach dem Spiel im Wallis noch über die Meinungsverschiedenheiten lachen und fügt an: «Emotionen gehören dazu. Er sagt mir, wo die Grenze ist.» Nur: Fähndrichs Botschaft scheint bei Vogel nicht wirklich anzukommen.

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Der FCB-Coach überschreitet die Grenze offenbar auch im folgenden Spiel gegen Winterthur bei Schiedsrichter Fedayi San, sowie eine Woche darauf im Klassiker gegen den FCZ unter der Spielleitung von Alessandro Dudic. In beiden Partien holt sich Vogel die Gelbe Karte ab – genau wie im unmittelbar darauffolgenden Hinspiel des Conference-League-Halbfinals gegen Fiorentina.

In den letzten vier Super-League-Spielen, bei denen der Deutsche effektiv an der Seitenlinie des FCB steht, kassiert Vogel fünf Verwarnungen. Während sich Vogel in 15 Spielen als Interimscoach ganze sechs Verwarnungen einhandelt, hat sich die gesamte Konkurrenz bei deutlich mehr Einsätzen besser im Griff. Oder sie wird zumindest weniger oft sanktioniert.

Ein Trio mit weniger Spielen, aber mehr Karten

Paolo Tramezzani ist Vogel allerdings dicht auf den Fersen und handelt sich in 17 Partien mit dem FC Sion vier Verwarnungen ein. FCZ-Coach Bo Henriksen kassiert in 24 Matches drei Gelbe und eine Rote Karte. Ausgerechnet das Trainer-Trio mit den wenigsten Einsätzen an der Seitenlinie hat sich bisher die meisten Karten eingehandelt.

Von den sieben Coaches, die seit Saisonbeginn bei ihrem Klub an der Seitenlinie stehen, hat einzig St.Gallen-Coach Peter Zeidler mit vier Verwarnungen mehr als zwei Karten auf seinem Konto. 

Karten-Bilanz der Super-League-Trainer (gemäss Opta)

  • FCB-Coach Heiko Vogel: 6 Gelbe Karten in 15 Spielen
  • Sion-Trainer Paolo Tramezzani: 4 Gelbe Karten in 17 Spielen
  • FCZ-Coach Bo Henriksen: 3 Gelbe Karten und 1 Rote Karte in 24 Spielen
  • FCSG-Coach Peter Zeidler: 4 Gelbe Karten in 34 Spielen
  • Luzern-Coach Mario Frick: 1 Gelbe und 1 Rote Karte in 34 Spielen
  • Lugano-Coach Mattia Croci-Torti: 2 Gelbe Karten in 34 Spielen
  • YB-Coach Raphael Wicky: 2 Gelbe Karten in 34 Spielen
  • FCW-Coach Bruno Berner: 1 Gelbe Karte in 34 Spielen
  • Servette-Coach Alain Geiger: keine Karte in 34 Spielen
  • GC-Coach Giorgio Contini: keine Karte in 34 Spielen

Für Vogel bleibt die Kartenflut nicht ohne Konsequenzen. Bereits beim 1:6 in St.Gallen muss er das Geschehen aufgrund seiner damals vierten Verwarnung gesperrt auf der Tribüne verfolgen. Nach dem Platzverweis gegen Lugano fehlt der 47-Jährige seinen Schützlingen nun auch in Genf gegen Servette an der Seitenlinie.