Der Strichkampf feiert nach 21 Jahren sein Comeback – und die halbe Liga zittert. Im Fussball-Talk «Heimspiel» blicken Mario Cantaluppi, Beni Thurnheer und Raimondo Ponte auf die legendärsten Entscheidungen zurück.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Im Fussball-Talk Heimspiel erinnern sich Mario Cantaluppi, Raimondo Ponte und TV-Legende Beni Thurnheer an die legendärsten Strichkämpfe in der obersten Schweizer Liga zurück.
- Ponte erlebt mit dem FCZ zur Jahrtausendwende ein regelrechtes Drama und ist rückblickend überzeugt: «Das hat mich meine Karriere als Trainer gekostet.»
Noch fünf Spieltage stehen in der Super League auf dem Programm, bis der neue Modus erstmals zum Tragen kommt und die Liga in zwei Gruppen aufgeteilt wird. Die Championship Group kämpft anschliessend um den Meistertitel und die Europacupplätze, in der Relegation Group machen die Teams den Absteiger aus.
Der erste Super-League-Strichkampf seit 21 Jahren weckt Erinnerungen – insbesondere bei Raimondo Ponte. Der 68-Jährige erlebt im Jahr 1999 als Trainer des FC Zürich eine bittere Enttäuschung. Nach einem 1:1 gegen Xamax feiert der FCZ die vermeintliche Qualifikation für die Finalrunde. Weil Pontes Team auf seinem Matchblatt aber acht statt den erlaubten sieben Ausländern aufgeführt hat, ist der Jubel verfrüht.
«Wir hätten es eigentlich geschafft. (...) Aber ich hatte einen Ausländer zu viel auf der Bank. Niemand hat reagiert, die ganze Saison lang. Und nach dem Xamax-Spiel hören wir, dass wir einen Ausländer zu viel haben. Das war schon komisch», erinnert sich Ponte im Fussball-Talk Heimspiel und verrät, wieso die Neuenburger ausgerechnet im letzten Spiel Protest einlegten: «Xamax hat einen Tipp bekommen. Ich weiss sogar von wem, aber lassen wir das.»
Der Knick nach dem Drama
Xamax bekommt daraufhin Recht und schafft es dank eines 3:0-Forfaitsiegs noch in die Finalrunde – obwohl man im Zürcher Lager bis zum Schluss nicht von einer Forfaitniederlage ausgeht. «Dann hätten sie uns ja alle Matches wegnehmen und null Punkte geben müssen», hinterfragt Ponte noch heute.
Der Entscheid aber bleibt bestehen. «So war es dann leider. Das hat mich meine Karriere als Trainer gekostet», sagt Ponte, der danach nicht mehr viele Angebote von Schweizer Topklubs erhält und zugibt: «Es hat schon einen Knick gegeben.»
Den Strichkampf hautnah miterlebt hat auch Mario Cantaluppi, der 1992 mit GC völlig überraschend den Gang die Abstiegsrunde antreten muss. Was dem 49-Jährigen geblieben ist und an was er sich nicht erinnern kann oder will, erfährst du in der ganzen Sendung (im Video unten).