Der FC Zürich dreht am Trainer-Wechsel-Rad. Nach rund zwei Monaten ist für Murat Ural und Umberto Romano bei der 1. Mannschaft Schluss, Ricardo Moniz übernimmt. blue Sport Experte Rolf Fringer schätzt den Wechsel ein.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Ricardo Moniz ist neuer Cheftrainer beim FCZ und übernimmt die Mannschaft ad interim bis Ende Saison.
- blue Sport Experte Rolf Fringer zeigt sich wenig überrascht vom Trainerwechsel. Die Aufgabe für die ehemaligen Co-Cheftrainer Murat Ural und Umberto Romano sei undankbar gewesen.
- Sollte Moniz beim FCZ eine gute Figur abgeben, kann sich Fringer eine langfristige Bindung zwischen Trainer und Klub vorstellen. Moniz würde für die Philosophie von Milos Malenovic stehen.
Die 1. Mannschaft des FC Zürich ist wieder mit einem Trainerwechsel konfrontiert. Im Februar zog es Bo Henriksen vom FCZ nach Mainz in die Bundesliga. Murat Ural und Umberto Romano sprangen interimistisch in die Bresche. Nun ist für die beiden Trainer in der Super League Schluss, U21-Trainer Ricardo Moniz steigt bis Ende Saison mit ins Boot.
«Sie haben den Wechsel jetzt gemacht, weil sie ‹Schiss› haben, dass sie die Punkte (für die europäischen Plätze, d.Red) nicht mehr holen», sagt blue Sport Experte Rolf Fringer über den Trainerwechsel in Zürich. Überrascht von einem erneuten Wechsel sei er nicht. In den letzten Monaten sei kein Stein auf dem anderen geblieben.
Fringer über das Konstrukt Ural/Romano: «Sie konnten nur verlieren»
Und die Veränderungen im Klub bekamen Ural und Romano offenbar zu spüren. «Es war sehr undankbar für die zwei Co-Cheftrainer. Sie konnten grundsätzlich nur verlieren», hält Fringer fest. Man habe gespürt, dass sie eine gewisse Änderung der Philosophie umsetzen mussten. So hätten sie das System umstellen müssen und auf einmal ganz viele junge Spieler aufgestellt.
Fringer zeigt zwar Verständnis für die Anpassung einer Spiel-Philosophie, kritisiert aber den dafür gewählten Zeitpunkt. «Man hätte das gescheiter zu Beginn der Saison gemacht und nicht während die 1. Mannschaft im Oktober/November auf dem ersten Platz war.» Damals habe man dem damaligen Cheftrainer Henriksen gesagt, dass sein Fussball nicht jener Philosophie entspricht, die der FCZ in Zukunft wolle. Fringer hält fest: «Denkbar ungünstig und sehr ungeschickt.»
Moniz – eine dauerhafte Lösung?
Ob Moniz auch eine dauerhafte Lösung an der Seitenlinie des Schweizer Meisters 2022 ist? Fringer kann es sich vorstellen – sofern Moniz beim FCZ einschlägt. «Er steht für die Philosophie, die Milos Malenovic (Sportchef) will.»
Moniz bekommt es zu seinem Super-League-Debüt gleich mit dem Schwergewicht der Liga zu tun. Am 5. Mai treffen die Zürcher auf Meister und Leader YB.