«Fronten sind verhärtet» So reagiert FCL-Präsident Wolf auf die Anschuldigungen der Alpstaeg-Seite

Luca Betschart

11.5.2024

Stefan Wolf: «Ich habe meinen Rücktritt nicht angeboten»

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10.05.2024

Nach wie vor tobt rund um den FC Luzern ein Streit zwischen Aktionär Bernhard Alpstaeg und der aktuellen Geschäftsführung. Präsident Stefan Wolf kontert im Interview mit blue Sport die happigen Vorwürfe von Alpstaegs Berater Sacha Wigdorovits.

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Luca Betschart, Michael Wegmann

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Aktionärsstreit beim FC Luzern geht in die nächste Runde. Sacha Wigdorovits, Berater von Bernhard Alpstaeg, erhebt im Gespräch mit blue Sport schwere Vorwürfe gegen den Verwaltungsrat und Präsident Stefan Wolf. 
  • Wolf nimmt auf Nachfrage von blue Sport Stellung und widerspricht den Darstellungen der Alpstaeg-Seite. «Ich kann versichern, dass ich meinen Rücktritt ganz klar nicht angeboten habe», sagt Wolf. 
  • Die FCL-Führung will sich weiter um eine Einigung bemühen, wie Wolf versichert: «Ich hoffe, dass möglichst schnell eine Lösung hinkommt, wenn das überhaupt realisierbar ist.»

Der FC Luzern muss jüngst eine Enttäuschung verdauen. Das Verpassen der Top 6 bedeutet für die Innerschweizer zugleich, dass man das Saisonziel nicht erreicht hat. Der sportliche Rückschlag ist aber nicht der einzige Unruheherd im Klub. 

Weil ein Aktionärsstreit tobt, rückt das Sportliche in den letzten Monaten und Jahren immer wieder in den Hintergrund. In den Hauptrollen: FCL-Aktionär Bernhard Alpstaeg auf der einen, die aktuelle sportliche Führung um Präsident Stefan Wolf auf der anderen Seite. 

Happige Vorwürfe der Alpstaeg-Seite

Im Gespräch mit blue Sport erklärt Sacha Wigdorovits, Berater von Bernhard Alpstaeg, den Standpunkt des FCL-Aktionärs: «Bernhard Alpstaeg ist mit der Geschäftsführung überhaupt nicht einverstanden. Er sieht, dass Geld verbrannt wird in einem Mass, das einfach verantwortungslos ist.» Deshalb habe Alpstaeg den aktuellen Verwaltungsrat bereits Ende 2022 abwählen wollen.

Dazu kommt es aber nicht, weil der VR dem damaligen Mehrheitsaktionär 25 Prozent seiner Aktien streicht. Die Alpstaeg-Seite spricht rückblickend von einer «Nacht- und Nebelaktion», weshalb Alpstaeg seine Aktien zurecht zurückfordere. «Es liegt jetzt am Bezirksgericht, das zu beurteilen und einen Entscheid zu fällen», so Wigdorovits, der nicht mit Kritik an der aktuellen FCL-Führung zurückhält. 

Wigdorovits: «Alpstaeg sieht, dass beim FC Luzern Geld verbrannt wird»

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«Wolf ist auch im Verwaltungsrat massiv unter Druck»

Die Vorwürfe an den Verwaltungsrat um Präsident Stefan Wolf sind happig. «Er fährt Jahr für Jahr Millionen-Defizite ein. Drei, vier oder noch mehr Millionen. Der FC Luzern ist überschuldet», sagt Wigdorovits und fügt an, dass der Klub nur dank einer Sonderbehandlung überlebe. «Das Bundesamt für Sport hat anerkannt, dass der FCL im Moment den Covid-Kredit nicht zurückzahlen muss. Das ist ein Skandal. Jeder Coiffeur und jeder Spengler muss seinen Covid-Kredit zurückzahlen.»

Gemäss Informationen von blue Sport trifft nicht zu, dass der FCL diesbezüglich eine Sonderstellung geniesst. Alle Klubs, welche sogenannte Covid-Kredite beantragt haben, unterliegen bezüglich der Rückzahlung den gleichen Regeln. 

Alpstaeg-Berater Wigdorovits schiesst gegen FCL-Präsi Wolf: «Er ist massiv unter Druck»

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Wigdorovits aber sieht für den FCL-Präsidenten keine Zukunft mehr. «Stefan Wolf ist jetzt auch im Verwaltungsrat massiv unter Druck. Deshalb ist sonnenklar, dass sein Rücktritt oder seine Entlassung zur Diskussion steht.» Zudem bleibt die Alpstaeg-Seite bei der Version, dass Wolf seinen Rücktritt längst angeboten habe. «Das hätte aber nichts verändert. Für Alpstaeg ist klar, dass er Anspruch hat auf diese 25 Prozent Aktien und diese will er auch zurück», stellt Wigdorovits klar.

Wolf widerspricht: «Habe Rücktritt nicht angeboten»

Davon will Stefan Wolf nichts wissen. «Ich kann versichern, dass ich meinen Rücktritt ganz klar nicht angeboten habe», widerspricht der FCL-Präsident im Interview mit blue Sport. Aber: «Es ist richtig, dass ich immer wieder das Gespräch suche mit Bernhard Alpstaeg, wenn wir uns sehen. Das hat auch stattgefunden.» Dabei geht es für Wolf darum, eine Lösung zu finden – und zwar «für den Klub, nicht für Stefan Wolf und Bernhard Alpstaeg». 

Den Inhalt der Gespräche will Wolf öffentlich nicht preisgeben. Der 53-Jährige räumt aber ein: «Die Gespräche sind nicht sehr konstruktiv, weil die Fronten ziemlich verhärtet sind. Aber wir bleiben dran. Ich hoffe, dass möglichst schnell eine Lösung hinkommt, wenn das überhaupt realisierbar ist.»

Die Situation sei für alle Beteiligten unbefriedigend. «Es ist für alle unangenehm – egal ob für Mitarbeiter, Fans, Sponsoren», sagt Wolf und betont: «Nichtsdestotrotz unterstützen uns die Leute extrem. Wir hatten noch nie so viele Zuschauer seit der Eröffnung dieses Stadions. Das heisst, dass die Leute voll hinter uns stehen und das schätzen wir extrem.»

So erklärt Berater Wigdorovits Alpstaegs Standpunkt im Streit mit dem FCL

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