YB verlor jüngst erstmals seit 2017 wieder zwei Liga-Spiele in Folge. Als Folge musste Trainer Raphael Wicky gehen, Joël Magnin übernahm. Die YB-Profis schenkten dem neuen Chef zum Einstand gegen Basel einen Traumstart. Für Ciri Sforza ein Grund, die Vorgänge zu hinterfragen.
In der 2. Minute hämmert Joël Monteiro nach einer Ecke den Ball in die Maschen. Der Portugiese trifft am liebsten vor eigenem Anhang – sieben seiner acht Saisontore erzielte der Flügelspieler im Wankdorf. Die Basler kassieren in der Meisterschaft erstmals seit Oktober 2015 wieder ein Gegentor innerhalb der ersten beiden Spielminuten. Für blue Sport Experte Pascal Zuberbühler ist klar: «Basel war nicht parat.»
Der FCB ist auch danach nicht auf der Höhe. Cedric Itten köpft in der 11. Minute das zweite Tor für YB. Der Nati-Stürmer traf in der Super League schon zehn Mal (in 18 Einsätzen) gegen seinen Ex-Klub – so oft wie gegen kein anderes Team. «Zwei Welten sind aufeinandergetroffen. YB voll motiviert und aggressiv, Basel passiv», hält Zubi fest.
Dass YB von Beginn wach ist, ist kein Zufall. In der laufenden Spielzeit gelingt ihnen bereits das 11. Mal in der Anfangsviertelstunde ein Treffer - das ist Liga-Höchstwert. Basel hingegen kommt jeweils langsam aus den Startlöchern – mit dem 8. Gegentor nach 15 Minuten ist nur Winterthur (10) heuer noch schläfriger.
In der 16. Minute ist der Horrorstart für die Celestini-Elf perfekt. Meschack Elia netzt zum 3:0 ein. Es ist die zweitfrüheste 3-Tore-Führung YBs seit 15 Jahren. Ciri Sforza kommentiert im Studio: «So kennen wir YB.» Speziell: Die Berner treffen damit jetzt schon häufiger als in den letzten vier Pflichtspielen unter Raphael Wicky zusammen (2 Tore).
Sforza wundert sich über YB-Gala
Der frühere FCB-Trainer Sforza moniert: «Wieso nicht so in den letzten Spielen? Wo war diese Einstellung? Und der Charakter?»
Die Spieler seien schliesslich die gleichen, resümiert der frühere Bayern- und Inter-Profi, der eigentlich begeistert ist von der ersten Halbzeit der Berner.
«Das kann nicht nur am Trainer gelegen haben – unmöglich», ereifert sich Sforza, der selbst auch schon die unliebsame Erfahrung einer Entlassung durchmachen musste. «Jeder hat seinen Job und Arbeitsvertrag – und soll sein Bestes in jedem Spiel geben», so seine Kritik an die Adresse der YB-Spieler.
In Richtung Celestini hat Sforza keinen Ratschlag, was der Romand in der Pause seinen Schützlingen mit auf den Weg geben soll. «Eine grosse Analyse kannst du nicht machen. Sie hatten keine Chance und müssen froh sein, nur mit 0:3 im Rückstand zu sein», findet Sforza und ergänzt: «Die zweite Halbzeit wird noch gefährlicher, wenn du nicht parat bist im Kopf.» Nur 27 Sekunden sind nach der Pause gespielt, als YB ein weiteres Mal trifft. Am Ende schlägt YB Basel mit 5:1.