Kurz vor Meistertitel YB-Spieler Niasse: «Es ist ein seltsames Saisonende»

lih

26.4.2023

Cheikh Niasse wechselte im Februar 2022 von LOSC Lille zu YB.
Cheikh Niasse wechselte im Februar 2022 von LOSC Lille zu YB.
Bild: IMAGO/Sergio Brunetti

Cheikh Niasse steht kurz davor, mit YB den Meisterpokal in die Höhe zu stemmen. Ein solches Saisonende kennt der 23-Jährige noch nicht.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Cheikh Niasse hat bei YB seinen Stammplatz verloren. In einem Interview spricht er über seine aktuelle Situation.
  • Dennoch hat er sich in dieser Saison ins Rampenlicht einiger ausländischer Vereine gespielt.
  • Dass YB bereits mehrere Runden vor Schluss als Meister dastehen könnte, empfindet Niasse als «seltsam». Mit dem Cup-Final steht aber mindestens noch ein richtiger Ernstkampf an. 

Cheikh Niasse spielt seit rund einem Jahr bei den Berner Young Boys. Während der 23-Jährige unter den Ex-Coaches Wagner und Vanetta höchstens zweite Wahl war, ist Niasse unter Raphael Wicky als Denker und Lenker im zentralen Mittelfeld lange gesetzt. Doch seit sechs Spielen sitzt der Senegal-Franzose nur noch auf der Bank und muss sich mit Teil-Einsätzen begnügen.

Der Grund: Sandro Lauper steht ihm vor der Sonne. «Ich habe ein Spiel verpasst und dieser Spieler (Lauper, Anm. d. Red) hat an meiner Stelle gespielt», sagt Niasse gegenüber «Foot Mercato» und fügt hinzu: «Dann ging es immer so weiter und seitdem bin ich Ersatz.»

«Du bist besser als andere, aber bleibst weiter auf der Bank»

Mit der Reservistenrolle musste sich Niasse bereits bei seinem Jugendverein LOSC Lille begnügen. In der Ligue 1 summierte sich seine Spielzeit während vier Spielen auf 40 Minuten. «Du siehst, dass du die Qualitäten hast, um zu spielen und merkst, dass du besser bist als andere, aber du bleibst weiter auf der Bank», sagt der 1,88 Meter grosse Mittelfeldspieler zu seiner Zeit beim zweifachen französischen Meister.

Bei Lille war Niasse nur Reservist, auch bei YB muss der 23-Jährige aktuell mit der Bank vorliebnehmen. Hier mit Klub-Kollege Kastriot Imeri.
Bei Lille war Niasse nur Reservist, auch bei YB muss der 23-Jährige aktuell mit der Bank vorliebnehmen. Hier mit Klub-Kollege Kastriot Imeri.
Bild: Keystone

Der Wechsel zu YB war ein wichtiger Schritt in seiner Karriere. Bei den Hauptstädtern hat sich Niasse auf den Einkaufszettel ausländischer Vereine gespielt: «Das freut mich, es ist schmeichelhaft.» Um welche Vereine es sich konkret handelt, erwähnt Niasse im Gespräch nicht. Damit er aber weiter attraktiv für ausländische Vereine bleibt, braucht es vor allem eines: Spielzeit.

Und allzu viel Spielzeit gibt es kurz vor Saisonende ohnehin nicht mehr. Vor den Berner Young Boys stehen noch sechs Ligapartien: «Es ist ein etwas seltsames Saisonende», sagt Niasse. YB habe einen grossen Vorsprung und wenn sie die nächsten Spiele gewinnen, gehe es um nichts mehr – YB wäre Meister. Der einzige Ernstkampf bleibe dann nur noch der Cup-Final, den Niasse sicherlich nicht von der Bank aus sehen will.