Nach ihrem grossen Triumph beim Billie Jean King Cup sind die Schweizer Tennisspielerinnen zurück in der Schweiz. blue Sport konnte mit Belinda Bencic, Jil Teichmann und Team-Captain Heinz Günthardt sprechen.
Etwas müde sehen sie aus, die Schweizer Tennis-Heldinnen, als sie am Tag nach ihrem grossen Erfolg in Glasgow in Zürich landen. Offensichtlich wurde der Sieg beim Billie Jean King Cup gross gefeiert. «Ich habe noch gar nicht geschlafen», lacht Belinda Bencic ins blue-Mikrofon, als sie gefragt wird, wie die Partynacht war. «Wir haben als Team gefeiert, gingen Essen und danach noch raus. Es war super, die Atmosphäre war top.»
Erst am Morgen danach seien die Anstrengungen der letzten Tage zum Vorschein gekommen. «Der ganze Körper hat weh getan», sagt Bencic, die an der Seite von Jil Teichmann, Viktorija Golubic und Simona Waltert für den grössten Team-Erfolg in der Geschichte des Schweizer Frauentennis verantwortlich ist.
«Es fühlt sich mega gut an, wir sind alle mega stolz», sagt die aktuelle Weltnummer 12. «Wir freuen uns auch riesig, dass das Interesse in der Schweiz so gross war. Und dass wir diesen Pokal für die Schweiz gewinnen konnten. Es hat lange gedauert, endlich haben wir ihn!»
Im letzten Jahr mussten sich die Schweizerinnen im Final noch geschlagen geben. «Wir waren so nah dran und wussten, dass wir es schaffen können», blickt Jil Teichmann zurück. «Wir weinten in der Kabine und ich sagte zu Belinda: ‹Wir holen diesen Pokal irgendwann!› Dass es jetzt so schnell geklappt hat, hätte ich natürlich auch nicht erwartet.»
Mit ihrem hart erkämpften Sieg gegen Storm Sanders brachte Teichmann die Schweiz am Sonntag auf die Siegesstrasse und hatte so grossen Anteil am Triumph. «Für mich ist es ein Highlight in meiner Karriere, wenn nicht das grösste Highlight bis jetzt», sagt sie. «Wir wollten diesen Titel schon lange holen, jetzt haben wir es endlich geschafft. Unbeschreiblich.»
Günthardt hofft auf Tennis-Boom
Für Team-Captain Heinz Günthardt war der grosse Teamgeist der Schweizerinnen der Schlüssel zum Erfolg: «Sie machen sich gegenseitig stärker. Nicht nur während der Matches, sondern während der ganzen Woche. Alle ziehen am gleichen Strick.»
Günthardt hofft, dass der Triumph der Schweizerinnen etwas auslösen kann. «Die Hoffnung ist, dass viele junge Frauen sehen, dass Tennis cool ist und dass man auch in der Schweiz richtig gut werden kann. Und wenn man richtig gut ist, kann man auch von dieser Sportart leben. Es gibt nicht viele Frauen-Sportarten, in denen du so viel verdienen kannst wie im Tennis.» Vielleicht führe der Sieg beim Billie Jean King Cup dazu, dass mehr Mädchen mit Tennisspielen anfangen, hofft Günthardt. «Das wäre doch eine gute Sache.»