Belinda Bencic verpasst am US Open den Halbfinal-Einzug klar. Gegen die stark aufspielende Qualifikantin Emma Raducanu bleibt sie letztlich chancenlos. Eine Erklärung hat die Olympiasiegerin dafür nicht.
«Am meisten enttäuscht bin ich darüber, dass ich nicht das gezeigt habe, was ich eigentlich kann», gibt Bencic nach der Zweisatzniederlage zu Protokoll. Wie ihre Gegnerin hatte die 24-Jährige zuvor im gesamten Turnier noch keinen Satz abgegeben.
Auch das Spiel gegen Raducanu beginnt vielversprechend. Gleich im ersten Game holt sich Bencic ein Break. Die 18-jährige Britin lässt sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und schafft ihrerseits das Break zum 3:3. Kurze Zeit später geht der erste Satz mit 6:3 an Raducanu.
«Es ging praktisch nichts, deswegen bin ich wirklich mega enttäuscht. Ich kann es wirklich selber nicht begreifen», so Bencic ratlos. Im zweiten Satz meldet sich die Schweizerin zwar zum Dienst zurück, holt das erste Game und erspielt sich im darauffolgenden zwei Breakbälle. Bloss kann sie diese nicht nutzen. Raducanu ballt die Faust während Bencic lautstark mit sich hadert.
«Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist in den letzten zwei Monaten. Daraus nehme ich viel Positives mit.»
Nach 82 Minuten macht die Nummer 150 der Welt den Sack zu. Das alles entscheidende Break zum 3:2 holt sich die Britin dank eines Doppelfehlers der Schweizerin. «Sie ist eine sehr gute Spielerin. Dies habe ich aber auch erwartet», findet Bencic nur lobende Worte für ihre Gegnerin, die erst vor drei Monaten auf der WTA-Tour debütierte und in Wimbledon dann sogleich in den Achtelfinal stürmte.
Am Boden zerstört ist Bencic gleichwohl nicht: «Ich bin sehr zufrieden, wie es gelaufen ist in den letzten zwei Monaten. Daraus nehme ich viel Positives mit. Ich fühle mich wirklich gut mit meinem Spiel.» Und ganz Sportsfrau sagt sie: «Es ist eine super Story, zwei Teenager im Halbfinal. Das ist gut für den Tennis-Sport.»
Neben Raducanu steht auch die 19-jährige Leylah Fernandez im Halbfinal, die ebenfalls kaum jemand auf dem Zettel hatte vor dem Turnier. Aber wie sagte Tennis-Experte Heinz Günthardt im Interview mit blue News vor dem Turnier so schön: «Wir witzeln oft ein bisschen, dass man bei den Frauen eine Liste mit 50 Spielerinnen machen könnte und die Siegerin des Grand-Slam-Turniers ist dann nicht dabei.»