Nach dem Eklat vor der Interclub-Begegnung zwischen Chiasso und Sursee am Sonntag kontert Belinda Bencic die happigen Anschuldigungen. Für die 23-Jährige ist alles geregelt und fair abgelaufen.
Auslöser für die Differenzen zwischen den beiden Teams war die direkte Anreise der Surseer Teamleaderin Leonie Küng aus Palermo, wo sie am Samstag in der Qualifikation für das WTA-Turnier scheiterte. Weil beim Turnier auf Sizilien eine Spielerin positiv getestet wurde, meldete Chiasso vor dem Duell mit den Luzernerinnen Bedenken an.
Gemäss diversen Medienberichten soll sich Belinda Bencic, Aushängeschild der Tessinerinnen, gar geweigert haben, gegen Leonie Küng anzutreten. Mutter Angelika Küng wettert im «Blick»: «Niemand wollte gegen Leonie spielen. Das ist pure Tennis-Politik und ein Affront gegen meine Tochter.»
Bencic war gar nicht auf der Spielerliste
Am Montag meldet sich dann auch Belinda Bencic zu Wort und zeigt sich überrascht vom Vorwurf der Spielverweigerung. «Ich wurde für das Einzel gegen Sursee nicht aufgestellt, sprich ich war gar nicht auf der Spielerliste», erklärt Bencic, die für Chiasso im Einsatz stand, gegenüber «SRF Sport» und fügt an: «Weil ich gar nicht nominiert war, konnte ich auch kein Spiel verweigern.»
Sie und auch ihre Teamkolleginnen von Chiasso seien bereit gewesen, gegen Sursee anzutreten – auch wenn es eine Weile dauerte, bis der Schiedsrichter grünes Licht für die Begegnung geben konnte. «Er musste zuerst mit Swiss Tennis abklären, ob Leonie unter diesen Umständen spielen darf. Das ist absolut verständlich, schliesslich trägt er die gesamte Verantwortung», sagt Bencic.
Chiasso-Präsident Gianni Schuler bestätigt, dass der Begegnung aus Sicht des Heimteams nichts mehr im Wege stand, als der Verband sein Einverständnis gab. «Wir haben Sursee vor dem Spiel informiert, dass Belinda nur im Doppel antreten wird.»
«Das ist totaler Unsinn»
Doch der Vorschlag stösst bei den Gästen aus Sursee nicht auf offene Ohren. Der Grund: Chiasso habe gefordert, dass Leonie Küng im Doppel nicht eingesetzt werde. «Dafür ist Leonie in Palermo nicht mitten in der Nacht abgereist», begründet Angelika Küng. Sursee zieht sich schliesslich aus Protest von der Begegnung zurück und überlässt Chiasso kampflos den Sieg, kündigt gleichzeitig aber Rekurs an.
Im «Blick» erhebt Angelika Küng zudem weitere Anschuldigungen. Auch dafür hat Bencic kein Verständnis. «Sie sagt, wir hätten ihr Team in der Garderobe eingeschlossen. Das ist totaler Unsinn. Ich verstehe nicht, woher diese Vorwürfe kommen», so die Weltnummer 8. Schliesslich sei alles geregelt und fair abgelaufen.