Juan Martin del Potro zieht sich bei einem Ausrutscher einen Bruch der Kniescheibe zu. Der Argentinier ist längst nicht der einzige Spieler, der in diesen Tagen auf Rasen stürzt. Müssen sich die Turnierveranstalter hinterfragen?
Weil es am Dienstag den ganzen Tag geregnet hatte, musste Stan Wawrinkas Auftaktmatch im Queen's Club in London zunächst auf Mittwoch verschoben und dann nochmals rund dreieinhalb Stunden unterbrochen werden, weil der Regen zurückkam.
Der Rasen scheint sich von den Strapazen nicht genügend erholt zu haben. Am Mittwoch glitten die Spieler immer wieder weg. Wawrinkas Gegner Dan Evans etwa verdrehte sich bei einem Ballwechsel das Knie und schrie vor Schmerz. Wawrinka leistete erste Hilfe, sein Kontrahent konnte zum Glück weiterspielen.
Schlimmer erwischt hat es Juan Martin del Potro. Dieser rutschte bei einem Netzangriff aus und verletzte sich schwer (s. Video oben). Zwar konnte auch der Argentinier sein Spiel zu Ende bringen – und Denis Shapovalov sogar bezwingen –, der «Turm aus Tandil» zog sich beim Ausrutscher aber einen Bruch der rechten Kniescheibe zu, muss wohl operiert werden und dürfte erneut monatelang ausfallen. Wimbledon wird Del Potro auf jeden Fall verpassen.
Die Ausrutscher gingen in London auch am Donnerstag weiter. Und wieder musste Wawrinka aus nächster Nähe zusehen, wie sein Gegner sich weh tat. Nicolas Mahut verlor nach einem Netzroller die Kontrolle und glitt mit vollem Tempo ins Netz. Glücklicherweise ging es auch für den Franzosen nach einer Behandlungspause weiter, am Ende gewann Mahut das Match sogar noch.
Auch in Halle ist es rutschig
Parallel zum Turnier in London gehen in Halle die Noventi Open über die Bühne. Und da gab es für Alexander Zverev bereits am Montag eine Schrecksekunde: Der Deutsche rutschte in seinem Auftaktspiel gegen Robin Haase aus – und das sah im ersten Moment nach einer schlimmen Verletzung aus.
Wie Del Potro und Mahut konnte auch Zverev weiterspielen und sein Spiel gewinnen, trotzdem stand danach auf der Kippe, ob der 22-Jährige das Turnier wird fortführen können. Das Spiel im Doppel mit Bruder Mischa musste Zverev absagen. Im Einzel gegen Steve Johnson konnte die Weltnummer fünf dann doch antreten, die Schmerzen im Knie waren Zverev bei seinem Sieg aber anzumerken.
Bei all den Vorfällen muss von Glück gesprochen werden, dass es «nur» einen Spieler heftig erwischt hat. Dennoch muss zumindest die Frage in den Raum gestellt werden, ob es Sinn macht, Spiele auf Rasen an regnerischen Tagen durchzuboxen.
