US Open Wie Federers erster Wimbledon-Sieg Belinda Bencic prägte

Luca Betschart, New York

28.8.2019

Roger Federer als Inspiration für Belinda Bencic.
Roger Federer als Inspiration für Belinda Bencic.
Bild: Keystone

Nach ihrem Auftaktsieg spricht Belinda Bencic in Flushing Meadows über ihre Leistung und ihre lädierte Ferse. Ausserdem verrät sie, welcher Moment ihr in jungen Jahren als Inspiration diente.

Belinda Bencic erlebt an den US Open einen Fehlstart und liegt gegen Mandy Minella nach wenigen Minuten 0:2 zurück. Im Anschluss dominiert die Schweizerin ihre Gegnerin aber nach Belieben. «Ich habe heute okay gespielt. Ich denke, ich kann noch besser spielen. Aber in der ersten Runde ist das eigentlich immer so», sagt die 22-Jährige nach der Partie.

Sie habe zu viele Fehler gemacht und vor allem beim Service noch Luft nach oben. Ausserdem brauche es noch Zeit, das Timing zu finden und in den Rhythmus zu kommen – auch weil sie nach ihrer verletzungsbedingten Aufgabe in Cincinnati zuletzt nur dosiert trainieren konnte. «Ich habe mir nach Cincinnati ein paar Tage frei genommen und mit den Physiotherapeuten gearbeitet, damit ich gut regenerieren kann. Und ich trainiere noch nicht so viel, wie ich eigentlich sollte – deshalb musste ich einfach eine gute Balance finden, damit es nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel ist.»



Verletzung noch nicht ganz auskuriert

Das scheint der Ostschweizerin soweit gut gelungen zu sein – die Fersenprobleme am betroffenen Fuss seien jedenfalls von Tag zu Tag weniger geworden. «Mein Fuss ist noch nicht bei 100 Prozent. (…) Wenn ich abrupt stoppen muss, schmerzt es schon noch», gesteht Bencic. «Aber ich fühlte mich spielbereit und dann gebe ich auf dem Platz immer 100 Prozent.»

Vollen Einsatz wird die aktuelle Weltnummer 12 auch in der zweiten Runde geben müssen, wenn sie auf die Französin Alizé Cornet trifft – eine Gegnerin, die sie aus jungen Jahren bestens kennt. «Ich habe einige Male gegen Sie gespielt, als ich 17 oder 18 Jahre alt war. Ich weiss, wie ich gegen sie spielen muss. (…) Ich muss geduldig sein, aber die Ballwechsel dominieren. Ich muss die offensivere Spielerin sein.»

Die Wimbledon-Trophäe als Inspiration

Ebenfalls bereits in jungen Jahren entdeckte Bencic ihre Leidenschaft für den Tennissport. Auf die Frage, ob sie sich an einem Moment erinnere, der sie besonders inspiriert habe, antwortet die Flawilerin wie aus der Pistole geschossen: «Ja, das war der Wimbledon-Final von Roger 2003 – eigentlich war es vor allem der Pokal, der mich inspirierte. Ich mochte es, die Siegerehrung zu schauen. Und ich dachte mir, dass ich diesen Pokal auch will.»

Entsprechend gross war die Ernüchterung, als sie begriff, dass sie diese Trophäe wohl nie in die Höhe stemmen werde: «Ich war etwas traurig, weil die Frauen einen anderen Pokal bekommen.» Sollte sie diesen allerdings eines Tages in ihren Händen halten können, wäre das wohl mehr als nur ein schwacher Trost.

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