«Den Preis bezahle ich» Djokovic will nicht in Wimbledon spielen, wenn er sich dafür impfen lassen muss

DPA

15.2.2022

Novak Djokovic erläutert erstmals nach dem Rauswurf bei den Australian Open ausführlich seine Sichtweise. 
Novak Djokovic erläutert erstmals nach dem Rauswurf bei den Australian Open ausführlich seine Sichtweise. 
Bild: Getty

In seinem ersten grossen Interview seit seiner Ausweisung aus Australien weicht Tennis-Star Novak Djokovic keiner Frage aus. Der Serbe spricht über Corona, die Haltung zum Impfen, seine Gesundheit und über künftige Herausforderungen auf der Tour.

DPA

15.2.2022

Novak Djokovic will lieber auf weitere Chancen auf grosse Tennis-Erfolge verzichten, als sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das sagt der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger in einem BBC-Interview. Der 34-Jährige wurde gefragt, ob er die Teilnahme an Grand-Slam-Turnieren wie den French Open oder Wimbledon wegen seiner Haltung zum Impfen opfern würde. «Ja, das ist der Preis, den ich bereit bin zu zahlen», so der Serbe.

«Ich war nie gegen Impfungen», erläutert Djokovic und führt aus, dass er als Kind geimpft worden sei. Er wolle aber die Freiheit haben, wählen zu können, was seinem Körper zugeführt werde. Djokovic sagt aber auch, er könne sich vorstellen, sich in Zukunft impfen zu lassen, «weil wir alle gemeinsam versuchen müssen, die bestmögliche Lösung zu finden, um Covid zu beenden».

Nach seiner Ausweisung aus Australien kehrt Djokovic in der nächsten Woche beim Tennis-Turnier in Dubai auf die Tour zurück. Der nicht gegen Covid-19 geimpfte Djokovic hatte am Abend vor dem Beginn der Australian Open Mitte Januar aus Australien abreisen müssen. Der Rekordchampion des Grand-Slam-Turniers in Melbourne war mit einem Einspruch gegen die Annullierung seines Visums vor dem Bundesgericht gescheitert. In Australien gelten strenge Corona-Regeln, grundsätzlich dürfen nur vollständig gegen das Virus geimpfte Menschen einreisen.

Djokovic will noch lange spielen – und Rekorde holen

Der Weltranglisten-Erste Djokovic hält fest, er habe eine medizinische Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien erhalten, um bei dem Grand-Slam-Turnier zu spielen, da er von einer Covid-Erkrankung genesen gewesen sei. In Melbourne hatte Rafael Nadal die Australian Open gewonnen und mit seinem 21. Grand-Slam-Titel Djokovic und Roger Federer an der Spitze dieser Rangliste überholt.

Er hoffe, dass sich die Covid-Bestimmungen bei künftigen Turnieren ändern würden, und er dann auch «noch viele Jahre spielen kann», sagte Djokovic. Er sei bereit und stark genug, statistisch der grösste Tennisspieler aller Zeiten zu werden und den gerade bei den Australian Open erfolgreichen Nadal zu überflügeln.

Für dieses Ziel sei es enorm wichtig, auf seinen Körper zu hören, versichert Djokovic. Dieses Prinzip sei für seine weitere Karriere auf dem Tennisplatz entscheidender «als jeder Titel oder irgendetwas anderes. Ich versuche, so gut ich das kann, im Einklang mit meinem Körper zu sein.» Um fit und gesund zu bleiben, habe er sich immer schon sehr intensiv mit den Themen Wellness, Gesundheit und Ernährung beschäftigt. So habe er beispielsweise seine Ernährungsweise und seine Schlafzeiten mit Blick auf sein Leistungsvermögen geändert.

Novak Djokovic kürzlich bei einem Treffen mit dem Präsidenten Serbiens Aleksandar Vučić.
Novak Djokovic kürzlich bei einem Treffen mit dem Präsidenten Serbiens Aleksandar Vučić.
Bild: Keystone