Djokovic würdigt Federer als einer der Grössten

Djokovic würdigt Federer als einer der Grössten

Ob Roger Federer dem Tennis erhalten bleibt ist noch ungewiss. Der Schweizer erklärte, dass er sich nicht in einer offiziellen Rolle sieht, doch Djokovic und Co. könnten sich ihn als Trainer vorstellen.

27.09.2022

Novak Djokovic «Es ist unmöglich für mich, mit Roger Federer befreundet zu sein»

Von Linus Hämmerli

16.5.2023

Novak Djokovic spricht über sein Verhältnis zu Roger Federer und Rafael Nadal. Der Serbe offenbart auch, dass ein Final-Duell mit Federer zu den grössten Spielen seiner Karriere gehört.

Von Linus Hämmerli

16.5.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Novak Djokovic spricht in einem Interview darüber, warum es unmögich für ihn sei, mit Roger Federer befreundet zu sein.
  • Der Serbe spricht über den Wimbledon-Final 2019, als er zwei Matchbälle von Federer abwehrte.
  • Vor allem zu Beginn seiner Karriere ahmte Djokovic seine Tennis-Kollegen nach. Doch er machte dies nur, um sich zu amüsieren.

«Wir waren nie Freunde, zwischen Rivalen ist das nicht möglich», sagt Novak Djokovic in einem Interview mit «Corriere della Sera» über Roger Federer. Der 35-Jährige fügt aber hinzu: «Wir waren nie Feinde. Ich hatte immer Respekt vor Federer.» Gemeinsame Zeit abseits der Courts hätten die beiden aber nie verbracht.

Anders mit Rafael Nadal: «Zu Beginn sind wir (Djokovic und Nadal, d.Red.) sogar zweimal zusammen essen gegangen», sagt Djokovic und meint weiter: «Aber auch mit Nadal ist eine Freundschaft unmöglich.» Auch ihm gegenüber habe er immer Respekt gezeigt. «Dank Nadal und Federer bin ich zu dem geworden, der ich bin. Das wird uns für immer vereinen; deshalb empfinde ich ihnen gegenüber Dankbarkeit», führt Djokovic fort.

«Wenn ich gegen Federer spielte, war das Publikum meistens gegen mich»

Djokovic blickt auch zurück auf zwei grosse Duelle gegen Nadal und Federer. Eines davon war Wimbledon 2019, als Djokovic gegen Federer im Finale zwei Matchbälle Federers abwehrte und sich den Titel krallte. «Dieses Finale war eines von zwei Spielen meines Lebens», erinnert sich die Weltnummer 2. Das andere Spiel datiert auf 2012 zurück, als Djokovic im Finale der Australian Open Nadal nach «einem Kampf, der fast sechs Stunden dauerte», besiegte.

Wimbledon 2019: Roger Federer muss sich im Finale nach zwei verlorenen Matchbällen gegen Novak Djokovic geschlagen geben. Der Serbe bezeichnet dieses Spiel als eines seines Lebens. 
Wimbledon 2019: Roger Federer muss sich im Finale nach zwei verlorenen Matchbällen gegen Novak Djokovic geschlagen geben. Der Serbe bezeichnet dieses Spiel als eines seines Lebens. 
KEYSTONE

«Bei den meisten Turnieren, wenn ich gegen Federer oder Nadal spielte, war das Publikum gegen mich. Ich sagte mir: Du musst die Kraft in deinem Kopf entwickeln, sonst gewinnst du nie.» Es sei aber nie einfach gewesen, solche Situationen in Energie umzuwandeln.

Djokovic erklärt, warum er seine Tennis-Kollegen imitiert

Die Frage «Stimmt es, dass Sie aufgehört haben, Ihre Kollegen zu imitieren, nachdem Roger Federer Sie darum gebeten hatte?» verneint Djokovic: «Federer hat mich nie darum gebeten.» Der Serbe imitierte allem voran zu Beginn seiner Karriere einige Tour-Kollegen und musste dafür Kritik einstecken.

«Ich habe nie jemanden nachgeahmt, um ihn zu beleidigen, sondern um mich zu amüsieren», sagt Djokovic. 2009 habe er beispielsweise Nadal nur imitiert, weil er gewonnen habe. «Hätte ich ihn geschlagen und danach imitiert, hätte mich Rafa wohl umgebracht», witzelt Djokovic.

«Wir schauten uns zehn Sekunden lang an»

Doch Djokovic kann auch anders als witzig sein. Sich selbst bezeichnet er charakteristisch als einen Wolf und spricht über ein Ereignis, das dem damals 10-jährigen Novak passierte: «Ich war alleine im Wald und traf einen Wolf.» Bei der Begegnung habe Djokovic eine tiefe Angst gespürt, doch er wusste, dass man in solchen Fällen ruhig bleiben, langsam den Rückzug machen und den Blickkontakt halten muss.

«Wir schauten uns zehn Sekunden lang an, die längste Zeit meines Lebens.» Danach sei der Wolf links abgebogen und weggelaufen. Daraufhin habe Djokovic ein sehr starkes Gefühl gespürt, das ihn nie verlassen habe: «Eine Verbindung der Seele, des Geistes.» Djokovic glaubte nie an Zufälle und meint: «Es war ein kurzes, aber sehr wichtiges Treffen», als Symbol seines Charakters. Seither blieb er mit diesem Wolf verbunden.

Verbunden bleibt ihm auch Roger Federer – wohl nicht als Freund, aber als «einer der Grössten aller Zeiten», wie Djokovic sagt.

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