Tiriac übt scharfe Kritik Ex-Becker-Manager: «Federer verhält sich nicht korrekt»

pat

5.4.2018

Ion Tiriac gefällt es nicht, dass Roger Federer so viele Turniere auslässt.
Ion Tiriac gefällt es nicht, dass Roger Federer so viele Turniere auslässt.
Bild: Keystone / Getty Images

Für Ion Tiriac, den ehemaligen Manager von Boris Becker, ist Roger Federer der beste Spieler aller Zeiten. Und trotzdem übt er scharfe Kritik am Schweizer.

Der bald 79-jährige Tiriac nahm als Eishockeyspieler für Rumänien an den Olympischen Spielen 1964 teil. Später feierte er im Tennis einige respektable Erfolge, unter anderem gewann er mit Ilie Nastase 1970 die French Open im Doppel. Ab 1983 war er Manager mehrerer erfolgreicher Tennisgrössen, unter anderem von Boris Becker und Goran Ivanisevic.

Der Mann versteht also durchaus etwas vom Tennis und deshalb hat sein Wort ein gewisses Gewicht. Das bedeutet aber nicht, dass man die Meinung von Tiriac teilen muss, schon gar nicht, wenn er Roger Federer verbal attackiert. «Federer verhält sich nicht korrekt, ich finde sein Vorgehen nicht fair», wird der Rumäne in der «Sport Bild» zitiert. Dem ehemaligen Manager passt es nicht, dass Federer – den er für den «besten Spieler aller Zeiten» hält – so viele Turniere auslässt, um sich zu schonen. «Er sucht sich einfach die Turniere aus, bei denen er antritt.»

Wahrscheinlich ist Tiriac einfach enttäuscht, dass das grösste Aushängeschild im Männertennis zum dritten Mal in Folge auf eine Teilnahme am Mutua Madrid Open (6. - 13. Mai) verzichtet. Beim Sandplatzturnier in Madrid amtet der Rumäne nämlich als Turnierbesitzer.

Der eigenartige Vergleich von Tiriac

Federer hat angekündigt, dass er wie im Vorjahr die gesamte Sandplatzsaison auslässt. Tiriac meint dazu: «Derlei ist in anderen Sportarten kaum vorstellbar. Ein Lewis Hamilton sagt nach fünf Grand Prix in der Formel 1 nicht einfach weitere Einsätze ab, weil er keine Lust hat.» Ein Vergleich, der seltsam anmutet – doch die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut.

Dem Schweizer wird die Kritik sowieso völlig egal sein, wenn er sie überhaupt registriert. Federer kennt seinen Körper wie kein anderer und er ist ein Meister der Karriere-Planung. Mit 36 Jahren muss er seine Kräfte klug einteilen, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Das nächste grosse Ziel Federers ist die Titelverteidigung in Wimbledon. Gut erholt wird die aktuelle Weltnummer 2 dort als grosser Favorit antreten.

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