Roger Federer strahlt an seiner ersten Medienkonferenz in Wimbledon grosse Zuversicht aus. Der 37-Jährige äussert sich auch zur Setzlisten-Kritik von Rafael Nadal.
Natürlich wird Federer auf die von Nadal geäusserte Kritik an der Setzliste angesprochen. Ganz offensichtlich lässt ihn das Ganze aber kalt: «Was wollen Sie von mir hören? Das System ist, wie es ist. Es war hier wohl schon immer etwas anders. Ich denke, es soll dich dafür belohnen, möglichst viel auf Rasen zu spielen. Wir Spieler müssen damit umgehen.» Am Ende müsse man ohnehin alle Gegner schlagen, wenn man das Turnier gewinnen wolle. Die Auslosung sei nun durch und deshalb sei es an der Zeit nach vorne zu schauen. «Nur weil es Rafa traf, ist die Setzliste eine grosse News – Social Media liebt sowas.»
Er sei bestens erholt, habe eine der entspanntesten Wochen vor einem Grand-Slam-Turnier verbracht, so Federer. Nach Halle sei er müde gewesen, deshalb habe er Energie für Wimbledon tanken wollen. Seine Erwartungen an das Turnier? «Ich hatte bisher ein sehr solides Jahr, körperlich weniger Probleme als im Vorjahr. Entsprechend sind die Resultate solider und konstanter. Und ich habe auch Turniere gewonnen. Im Hinblick auf die grossen Turniere ist das wichtig. Der Fokus liegt nun schon seit längerer Zeit auf Wimbledon und ich weiss, was es geschlagen hat. Die Auslosung spricht auch für mich. Das Selbstvertrauen ist nach der Sandplatzsaison und Halle absolut intakt.»
«Ich hoffe, die Fans geniessen das genauso wie wir»
Dass er von der Sandplatzsaison profitieren könne, glaube er nicht, denn das Spiel sei sehr verschieden. Vielleicht könne er die Frage in ein paar Tagen besser beantworten. «Soweit bin ich aber sehr happy, dass ich die Sandsaison gespielt habe. Ich kam da und in Halle ohne Verletzungen durch – ein gutes Gefühl! Ich werde für lange Ballwechsel parat sein.» Wobei Letzteres eigentlich gar nicht sein Plan ist. «Mein Ziel wird immer noch sein, nach dem Punkt zu suchen und das Spiel zu diktieren.»
Was bedeutet es für den Sport, dass die drei Besten (Federer, Nadal und Djokovic) über so lange Zeit so gut spielen? «Es ist grossartig, so was kommt nicht allzu oft vor. Lustig ist doch, dass wir drei uns gegenseitig nicht nur was wegnehmen, sondern uns auch pushen.» Rafa habe sich auf Gras verbessert, Djokovic auf Hartplatz und er selbst auf Sand. «Wir haben uns definitiv gegenseitig besser gemacht und ich weiss nicht, ob wir alle ohne einander noch spielen würden. Ich hoffe, die Fans geniessen das genauso wie wir. Auch, weil wir alle verschiedene Charaktere sind – da kann sich jeder den aussuchen, den er mag.»