Vier Stunden duelliert sich Novak Djokovic im Endspiel der Australian Open mit Dominic Thiem und muss zwischenzeitlich unten durch. Für einen Moment verliert der Serbe gar die Contenance.
In der entscheidenden Phase des zweiten Satzes nimmt sich Novak Djokovic im eigenen Aufschlagsspiel einige Sekunden zu viel Zeit und lässt die Shot Clock ablaufen, bevor er den Ball wieder ins Spiel bringt. Umgehend kriegt der Serbe dafür die Quittung. Stuhlschiedsrichter Damien Dumusois spricht gleich zwei Verwarnungen hintereinander aus – und beraubt Djokovic beim Stand von 4:4 15:40 seines ersten Aufschlages.
Es kommt, wie es kommen muss. Thiem weiss zu profitieren und schnappt sich anschliessend das entscheidende Break zum Satzausgleich. Djokovic lässt das nicht auf sich sitzen und holt beim Seitenwechsel zum Gegenschlag aus. Er klopft dem Schiedsrichter beim Vorbeigehen auf dessen Schuh, nickt ihm hämisch zu und sagt spöttisch: «Gute Arbeit, Mann! Vor allem bei der zweiten Verwarnung. Du hast dich gerade berühmt gemacht. Gut gemacht, Mission erfüllt.» Die Aktion zieht während der Partie zwar keine weiteren Konsequenzen nach sich, ein Nachspiel ist dennoch denkbar.
An der Pressekonferenz wird Djokovic allerdings auf seinen Regelverstoss aufmerksam gemacht. «Weil ich seinen Schuh berührt habe? Ich wusste nicht, dass das strikt verboten ist», entgegnet er und scherzt: «Ich fand, es war eine nette, freundliche Berührung.» Er habe es einfach nicht glauben können, dass er diese Verwarnungen kassiert habe. «Es hat mich irgendwie gestört, das ist alles dazu. (...) Jetzt, da Sie mir das sagen, möchte ich mich bei ihm bedanken, dass er mir wegen der Berührung keine Verwarnung gegeben hat.»
Der Titelverteidiger verliert nach dem Zwischenfall zwar auch den dritten Durchgang deutlich, findet danach aber zu seinem Spiel zurück und stellt die Partie in der Folge auf den Kopf. Nach grossem Kampf zwingt er Thiem in fünf Sätzen in die Knie und triumphiert in Australien zum achten Mal. Es ist bereits der 17. Grand-Slam-Titel für den 32-Jährigen.
