Piqué Piqué: «Kein Problem, wenn Federer die Champions League ändern würde»

lbe

6.11.2019

Offenbar nicht auf der gleichen Wellenlänge: Roger Federer (links) und Gerard Piqué.
Offenbar nicht auf der gleichen Wellenlänge: Roger Federer (links) und Gerard Piqué.
Bild: Getty

Drei Wochen vor der Premiere des reformierten Davis Cup zeigt sich Gerard Piqué vom neuen Format begeistert. Federers Desinteresse kann er dagegen nicht verstehen – obwohl er den Grund dahinter kennen will.

Freunde werden Roger Federer und Gerard Piqué wohl keine mehr. Vor mehr als einem Jahr kündigt der Fussballprofi vom FC Barcelona als Präsident der milliardenschweren Kosmos-Gruppe an, den traditionsreichen Davis Cup auf die Saison 2019 komplett neu zu erfinden – und sorgt mit diesem Vorhaben für viel Skepsis. Auch Roger Federers Begeisterung hält sich in Grenzen, als der Schweizer davon erfährt. «Es ist für uns Tennis-Spieler ja schon ein bisschen komisch, einen Fussballer in unserer Welt zu haben. Deshalb muss er vorsichtig sein, was er erzählt und dass es nicht plötzlich einen Piqué-Cup gibt – und der Davis Cup komplett beiseitegeschoben wird», sagt der 20-fache Grand-Slam-Sieger damals.



Piqué lässt sich aber nicht beirren und setzt seinen Plan in Tat um, muss dabei aber gänzlich auf Unterstützung von Federer verzichten. Wenig überraschend verzichtet der Basler im Februar dann auf die Teilnahme an den Quali-Spielen, worauf die Schweiz an Russland scheitert und die Finals definitiv verpasst. Damit kämpfen in der Woche vom 18. bis 24. November andere Nationen um den ersten Titel im reformierten Davis Cup.

Trotz grosser Bemühungen kein Interesse bei Federer

Rund drei Wochen vor der Premiere kann Organisator Piqué seine Vorfreude in einem Radiointerview mit La Cadena SER nicht verstecken: «Die Plätze sehen toll aus, sie sind dunkelgrün. Es sind noch 20 Tage bis zum Davis Cup und es gibt viel zu tun. (...) Aber ich denke, das neue Format ist perfekt für die Spieler und die Zuschauer.» 

Dass mit Federer einer der grössten Tennisspieler der Geschichte trotz grösster Bemühungen nicht mit von der Partie sein wird, bedauert der Innenverteidiger. «Ich habe immer die Schritte respektiert, die zu befolgen sind. Zuerst habe ich mit seinem Agenten gesprochen», schildert der 32-Jährige. «Ich habe ihm die Möglichkeit gezeigt, die Schweiz einzuladen, wenn er mit dabei ist.» Zudem habe er einen formellen Brief verfasst.

Doch Anklang findet er damit nicht beim Schweizer. «Ich war von seinen Worten sehr überrascht – so sagte er, es gebe nichts, worüber er mit mir reden könne.» Dafür hat er nun aber die passende Erklärung: «Meine Wahrnehmung ist, dass er und sein Umfeld den Davis Cup als Konkurrenz für ihren Laver Cup im September sehen.»

Die Hoffnung noch nicht aufgegeben

Trotz allem wünscht sich Piqué nach wie vor, den vierfachen Familienvater noch einmal für den Davis Cup begeistern zu können. «Er ist ein grossartiger Spieler, der von vielen als der Beste in der Geschichte angesehen wird. Ich weiss nicht, ob er diesen Wettbewerb jemals spielen wird, aber wir werden unser Bestes geben.»

Zweifel, als Fussballer nicht die richtige Person für die Reformation des Davis Cup zu sein, hat Piqué nicht. «Fussball und Tennis sind meine favorisierten Sportarten, seit ich ein Kind bin. Ich sah, dass der Davis Cup an Bedeutung verlor, und wollte deshalb diesen Wettbewerb neu gestalten.» Er hätte schliesslich auch keine Einwände, wenn es umgekehrt passiert wäre. «Es würde mich nicht stören, wenn Federer die Champions League verändern würde.» 

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