Zwist wegen TerminenFederer nach Davis-Cup-Reform: «Piqué muss aufpassen, was er sagt»
Aus New York: Jan Arnet
29.8.2018
Sein Auftaktsieg an den US Open gegen den Japaner Yoshihito Nishioka war zu souverän, als dass Roger Federer danach noch lange über das Spiel reden musste. Viel gefragter war seine Meinung über die jüngsten Aussagen von Gerard Piqué, der gerade dabei ist, den Davis Cup umzukrempeln.
Der Davis Cup erhält 2019 ein neues Gesicht. Neu wird der traditionelle Team-Wettbewerb in einem Finalturnier mit 16 Teams innerhalb von einer Woche über die Bühne gehen. Das alles unter der Führung der Firmengruppe «Kosmos» mit Präsident Gerard Piqué, der ganz nebenbei auch Starverteidiger des FC Barcelona ist.
«Wir wissen alle, dass der Davis Cup nicht mehr das ist, was er mal war», sagte Piqué küzlich in einem Interview mit der französischen Zeitung «Le Figaro» (Bluewin berichtete). «Die besten Spieler haben ihn seit Jahren nicht mehr bestritten. Sie sind das ganze Jahr viel unterwegs und haben zeitliche Einschränkungen. Dies mussten wir beachten.»
Er befinde sich schon in Gesprächen mit den Spielern, um herauszufinden, wann die besten Daten wären, sagt Piqué. «Sie bevorzugen einen Termin im September». Der womöglich beste Termin sei demnach zwei Wochen nach dem US-Open-Final. Ausgerechnet dann findet der von Roger Federer ins Leben gerufene Laver Cup statt. Dieser scheint den Barça-Star aber nicht zu interessieren.
«Komisch, einen Fussballer in unserer Welt zu haben»
Auf den möglichen Terminkonflikt zwischen dem Laver Cup und dem Davis Cup angesprochen, meint Federer in New York nach seinem 6:2, 6:2, 6:4-Sieg über Yoshihito Nishioka (zum Spielbericht), dass es nun viele Verhandlungen geben werde. Wichtig sei es nun, herauszuspüren, was alle Parteien eigentlich wollen. ATP, ITF, Laver Cup und Davis Cup müssten sich nun alle an einen Tisch setzen.
Er selbst habe mit Piqué noch nicht geredet, sagt Federer. «Aber es ist für uns Tennis-Spieler ja schon ein bisschen komisch, einen Fussballer in unserer Welt zu haben. Deshalb muss er vorsichtig sein, was er erzählt und dass es nicht einen Piqué-Cup gibt – und der Davis Cup komplett beiseite geschoben wird.»
Jeder wolle sein Ding natürlich verteidigen. Wichtig sei nun, dass man miteinander rede und nicht gegeneinander kämpfe. «Deshalb denke ich, dass in den nächsten Wochen und Monaten viele Gespräche stattfinden werden. Wir werden sehen, was dabei herauskommt», so der Schweizer.
Noch gibt es viele Fragezeichen. Klar scheint nur, dass das Davis-Cup-Finalturnier nicht wie zunächst geplant im November stattfinden wird. Federer: «Die Spieler haben dazu in Wimbledon ein Machtwort gesprochen.»
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