Am kommenden Sonntag beginnen die French Open und damit sind alle Augen auf Roger Federer gerichtet. Doch muss man den Maestro wirklich auf dem Zettel haben? Wir fragen bei Tennis-Experte Stefan Bürer nach.
«Ich traue ihm einiges zu, allerdings nicht in Roland Garros sondern erst später in Wimbledon», so Tennis-Experte Stefan Bürer in der Sendung «Ein Ball für zwei» auf die Frage, was er Roger Federer nach dem missglückten Comeback in Genf zutraue. «Schön wäre es für ihn, wenn er zwei, drei oder vier Runden schaffen könnte. Einfach damit er Matchpraxis hat. Aber es wäre vermessen, wenn man von ihm den Titel oder nur schon den Halbfinal erwartet.»
Dass Federer auf dem Weg in den Final Nadal und Djokovic schlagen müsste, das lächelt Bürer weg. «Zuerst muss er mal so weit kommen.» Gerade an Grand-Slam-Turnieren sei das Niveau sehr hoch, da könne jeder Tennis spielen und «da kann es dich halt auch in der ersten oder zweiten Runde erwischen». Auch Federer sei davor nicht gefeit. Dass Sand nicht Federers bevorzugte Unterlage ist, ist ebenfalls bekannt. Doch etwas anderes bereitet Bürer noch mehr Sorgen, wie er in der Sendung «Ein Ball für Zwei» verrät: «In letzter Zeit gibt Roger relativ viele Matches in denen er führt noch aus der Hand.»
«Lasst die Leute so lange spielen, wie sie Lust haben. Es gibt keinen Grund von irgendjemandem den Rücktritt zu verlangen.»
Tennis-Experte Stefan Bürer
Topfavorit in Paris ist natürlich Sandkönig Rafael Nadal, der die French Open schon 13 Mal gewinnen konnte. Folgt der 14. Streich, so wäre der Spanier in Sachen Grand-Slam-Titel die alleinige Nummer 1. Derzeit führen Federer und Nadal diese Statistik gemeinsam mit je 20 gewonnener GS-Titel an, Djokovic steht bei 18. Schmerzt das nur die Fans oder auch einen Stefan Bürer, sollte Nadal davonziehen?
«Ich bin fast schon im Stadium, wo ich mich damit abgefunden habe, dass ihn Nadal und wahrscheinlich auch Djokovic diesbezüglich überholen werden. Früher hat mich das mehr gestresst. Aber jetzt bin ich soweit, dass ich sage: Es spielt eigentlich gar nicht so eine grosse Rolle, das sind wahrscheinlich sowieso die drei besten Tennisspieler, die der Tennissport je gesehen hat. Und deshalb nehme ich das relativ locker.»
Wäre es nicht besser, Federer würde die Karriere bald beenden? Dazu hat Bürer eine klare Meinung: «Lasst die Leute so lange spielen, wie sie Lust haben. Es gibt keinen Grund von irgendjemandem den Rücktritt zu verlangen. Solange es ihm Spass macht und er sich damit abfinden kann, dass es vielleicht nicht mehr ganz so gut läuft wie früher ist ja alles oke.»