Im Final des US Open treffen am Samstag die Weltnummer 2 Aryna Sabalenka aus Belarus und die Amerikanerin Jessica Pegula (WTA 6) aufeinander.
Nach einem desaströsen Start setzte sich Jessica Pegula mit 1:6, 6:4, 6:2 gegen die Tschechin Karolina Muchova (WTA 52) durch und steht vor dem wichtigsten Spiel ihrer Karriere. In ihrem ersten Grand-Slam-Final fordert sie Sabalenka, die in New York nach dem 6:3, 7:6 (7:2) gegen die als Nummer 13 gesetzte Amerikanerin Emma Navarro wie im Vorjahr das Endspiel erreichte.
Pegula trotz katastrophalem Start
Bei eigenem Aufschlag lag Pegula bereits 1:6, 0:2 und 30:40 zurück. Die 30-Jährige kämpfte sich jedoch bravourös in das nun hochklassige Spiel zurück, drehte die Partie und stand nach 2:12 Stunden als Siegerin da. «Ich wollte in Tränen ausbrechen. Es war so peinlich, weil sie mich zerstörte», sagte Pegula über den Beginn der Partie. «Ich weiss nicht, wie ich es geschafft habe, dieses Spiel zu drehen.»
Auf der Tribüne fieberten ihre Geschwister und ihr Vater Terrence mit. Der 73-Jährige hat sein Milliarden-Vermögen mit Öl und Gas gemacht, gehört nach Angaben des «Forbes»-Magazins zu den 400 reichsten Menschen der Welt und besitzt ein Sportimperium mit dem NFL-Team Buffalo Bills und dem NHL-Team Buffalo Sabres. «Ich bin so froh, dass ich diesen Moment mit ihnen teilen kann», sagte Pegula an ihre Familie gerichtet.
Sabalenka trifft damit wie schon 2023 im Final auf eine Amerikanerin. Damals unterlag sie dem Publikumsliebling Coco Gauff in drei Sätzen. Die Belarussin steht zum vierten Mal in einem Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier, bislang gewann sie zweimal das Australian Open (2023 und 2024)
Sabalenka besteht den Stimmungstest
Anders als noch bei der Final-Niederlage vor einem Jahr zeigte sich Sabalenka bis kurz vor Ende ihrer Partie noch unbeeindruckt vom Publikum im Arthur Ashe Stadium, das überwiegend die amerikanische Aussenseiterin Navarro anfeuerte. Beim Stand von 5:4 im zweiten Satz schlug sie zum Matchgewinn auf, kam jedoch doch noch ins Zittern. Im Tiebreak bewies Sabalenka dann aber ihre Extra-Klasse sowie Nervenstärke und machte mit einem krachenden Smash den Sieg perfekt.
«Jetzt jubelt ihr für mich, das ist etwas spät», sagte Sabalenka scherzhaft nach dem Sieg zu den johlenden Fans. «Auch wenn ihr sie angefeuert habt, hatte ich Hühnerhaut, es war eine unglaubliche Atmosphäre. Sie hat grossartig gespielt und ich bin wirklich froh, es durch diesen schwierigen Halbfinal geschafft zu haben.»
Navarro hatte es erstmals unter die letzten vier bei einem Grand-Slam-Turnier geschafft und in New York auch Titelverteidigerin Gauff bezwungen.