Der derzeit rekonvaleszente Roger Federer soll noch nicht abgeschrieben werden, hält John McEnroe fest. Die amerikanische Tennis-Legende vergleicht den 38-jährigen Schweizer mit Football-Star Tom Brady.
Vor 40 Jahren stieg ein dünner, bleichgesichtiger Junge aus New York auf den Tennis-Olymp: John McEnroe wird erstmals die Nummer eins der Welt. Der Amerikaner mit den wilden Haaren und dem feinen Händchen prägte eine Ära und gewann insgesamt sieben Major-Titel.
Nach seiner Karriere blieb McEnroe seinem Lieblingssport treu und ist seit vielen Jahren als Experte für verschiedene TV-Stationen und jeweils bei grossen Turnieren auch als Platz-Interviewer tätig. In dieser Funktion durfte der charismatische 61-Jährige des Öfteren auch Roger Federer befragen, worauf er aber sicher nun bis im Frühsommer verzichten muss: Der Baselbieter musste sich Mitte Februar wegen Knieproblemen einer Operation unterziehen.
Aufregung wegen umstrittenen Tweets
In der Weltrangliste fiel er aufgrund der Zwangspause bereits auf Platz 4 hinter Australian-Open-Finalist Dominic Thiem zurück. Die Social-Media-Verantwortlichen der ATP veröffentlichten dazu einen Tweet, der bei den Federer-Fans für viel Ärger sorgte.
Der Vergleich zweier Ausnahmeathleten
Doch wichtiger dürfte Federer sein, dass er rechtzeitig für die Rasen-Saison fit wird. Nicht selbstverständlich für einen Sportler, welcher knapp einen Monat nach dem Wimbledon-Final seinen 39. Geburtstag feiern wird.
McEnroe vergleicht die Ausgangslage des zwanzigfachen Grand-Slam-Siegers mit der NFL-Legende Tom Brady – dieser war mit 41 Jahren und sechs Monaten der älteste Quarterback, welcher einen Super Bowl gewinnen konnte. «Man könnte sich bei Tom Brady dasselbe fragen. Es ist phänomenal, dass sie in ihrem Alter weiterhin als Profis unterwegs sind. Ich meine, wie um alles in der Welt können diese Jungs immer noch auf so hohem Niveau spielen?», sagt McEnroe in der «Sun».
Er fügt hinzu: «Ich bewundere Tom Brady, weil er die Spieler um sich herum besser macht. Aber als Tennisspieler ist man alleine da draussen. Und auf einem Tennisplatz 38, 39 Jahre alt werden, das ist wirklich hart. Es ist schon erstaunlich, dass er es so weit geschafft hat», meint McEnroe beeindruckt.