Vor seiner Rückkehr auf die ATP-Tour in Rom erklärt Rafael Nadal, wieso er die neugegründete Spielervereinigung zumindest für den Moment nicht unterstützen kann.
Am Mittwoch gilt es für Rafael Nadal nach über sechsmonatiger Pause zum ersten Mal wieder ernst: Beim Sandplatzturnier in Rom bekommt es der Titelverteidiger zum Auftakt gleich mit dem US-Open-Halbfinalisten Pablo Carreno-Busta zu tun. Bereits am Montag stellt sich der Spanier in der italienischen Hauptstadt den Fragen der Medien – und hat einiges zu sagen.
Vor allem zu der von Novak Djokovic neugegründeten Spielervereinigung (PTPA) vertritt Nadal eine klare Meinung. «Ich verstehe die Unzufriedenheit einiger Akteure, die den Vorschlag unterschreiben, aber es gibt viele unbeantwortete Fragen», sagt die Weltnummer 2 und fügt an: «Ich denke, dass heute nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist. Und selbst wenn wir nicht in der heutigen Situation wären, in der wir uns befinden, gibt es viele Dinge, die nicht klar sind.»
Nadal fordert ein geschlossenes Vorgehen
Nadal missfällt nicht nur der Zeitpunkt der Neugründung, über die Djokovic Ende August informiert hatte. «Es gibt da eine Reihe von Dingen, die ich nicht für richtig halte. Wir machen derzeit eine weltweite Krise durch, in jeder Hinsicht», gibt Nadal zu bedenken. «Es ist eine harte Zeit für uns alle, für die Spieler, für die Organisatoren, für die gesamte Tour. Wir sollten deshalb mehr denn je zusammenhalten, und man sollte sich nicht trennen und jeder seine eigenen Interessen verfolgen.»
Dass es Dinge zu verbessern gibt, sieht auch Nadal. Er fordert allerdings ein geschlossenes Vorgehen. «Wir hätten von dieser Initiative nicht durch einen Brief erfahren sollen. Wenn sie wollen, dass wir sie in irgendeiner Weise unterstützen, dann müssten wir im Voraus informiert werden», macht der 19-fache Grand-Slam-Sieger klar.
Lobende Worte für US-Open-Sieger Thiem
Wenig überraschend wird Nadal auch auf die Disqualifikation von Novak Djokovic, der bei den US Open eine Linienrichterin am Hals traf, angesprochen. «Novak hatte Pech, aber die Regeln sagen klar, dass es eine Disqualifikation ist», ordnet der Spanier ein. «Er wollte sicherlich niemanden verletzen, aber es ist wichtig, eine Selbst-Kontrolle auf dem Platz zu haben.»
Ausschliesslich lobende Worte hat Nadal für den frischgebackenen Major-Sieger Dominic Thiem. «Ich freue mich für Dominic. Wenn jemand einen grossen Titel verdient, ist er es. Er ist ein harter Arbeiter, der sich sehr auf seine Ziele konzentriert. Er ist ein guter Mensch.»