Spielerrat Pospisil attackiert Federer und Nadal – «Djokovic kämpft für alle Spieler»

pat

20.12.2019

Vasek Pospisil ist auf der Tour ein altbekanntes Gesicht.
Vasek Pospisil ist auf der Tour ein altbekanntes Gesicht.
Bild: Keystone

Der 29-jährige Kanadier Vasek Pospisil sitzt seit 2018 im Spielerrat der ATP. Während er mit der Arbeit von Novak Djokovic äusserst zufrieden ist, ärgert er sich über das Wirken von Roger Federer und Rafael Nadal.

In einem Interview mit der kanadischen Online-Zeitung «Daily Hive» prangert Pospisil, der seit 2007 auf der Tour ist, die seiner Ansicht nach ungerechte Verteilung der Preisgelder an.

Im Frühjahr 2019 haben Nadal und Federer beschlossen, in den Spielerrat der ATP zurückzukehren. Die beiden dürften mit der Entwicklung der Tour nicht zufrieden gewesen sein. Auch Pospisil, der ebenfalls im Spielerrat sitzt, ist mit der Entwicklung nicht zufrieden. Bereits Mitte des Jahres hat er kritisiert, dass vom Profit auf der Tour zu wenig Geld in die Kassen der Spieler fliesse und dass die Verteilung der Preisgelder ungerecht sei.

Diesbezüglich lässt er kein gutes Haar an den Spielerrat-Rückkehrern Federer und Nadal: «Unglücklicherweise haben die beiden unsere Bewegung nicht unterstützt. Gemessen an meinen Gesprächen mit Roger und an dem, was er und Nadal in der Presse sagen, glaube ich, dass sie erkannt haben, dass es ein Problem gibt. Aber sie sind nicht den Vorschlägen gefolgt, die mehr als 80 der 100 besten Spieler der Welt unterstützen.»

Lob für Djokovic

Ganz anders fällt sein Urteil zu Novak Djokovic aus. Im Interview sagt Pospisil: «Novak war unglaublich.» Bevor er selbst in den Spielerrat eingezogen sei, habe er den Serben nicht gut gekannt. Inzwischen sei aber eine Verbindung entstanden, «weil wir auf die meisten Themen aus demselben Blickwinkel schauen und Visionen teilen, wie sich der Tennissport verbessern muss.» Pospisil weiter: «Wenn wir im Spielerrat zusammen sitzen, kämpft Novak wirklich für alle Spieler, auch die mit einem niedrigeren Ranking.»

Pospisil verletzte sich im Januar am Rücken und musste ein halbes Jahr pausieren, im Ranking ist er auf Platz 149 abgerutscht. 2014 erreichte er als Nummer 25 der Welt sein Karrierehoch. Beachtliche 5,5 Millionen Franken an Preisgeldern hat der Kanadier in seiner Karriere bereits erspielt. Das ist eine schöne Stange Geld, doch kein Vergleich zu den absoluten Topshots. Rafael Nadal hat alleine 2019 über 16 Millionen an Preisgeldern abgesahnt.

Besonders für Spieler ausserhalb der Top-100 kann das Leben auf der Tour aus finanzieller Sicht zum Überlebenskampf werden. Es erstaunt deshalb nicht, dass einige Spieler der Verlockung von Zusatzeinnahmen durch Wettbetrug nicht widerstehen können. Vielleicht wäre eine gerechtere Verteilung der Preisgelder eine wirksame Lösung zur Bekämpfung dieses Problems.

Wettbetrug im Tennis – ein leidiges Thema

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