Geneva Open Rosset dämpft Erwartungen an Stricker: «Die Leute suchen den Nachfolger für Roger und Stan»

Von Chris Geiger aus Genf

17.5.2021

Im Schatten von Roger Federer ist mit Dominic Stricker auch ein Schweizer Nachwuchstalent im Tableau der Geneva Open zu finden. «blue Sport» hat mit Marc Rosset über das Potential des 18-Jährigen gesprochen.

Von Chris Geiger aus Genf

Im Oktober 2020 gewinnt Dominic Stricker die French Open, im März dieses Jahres spielt er sich bei seinem zweiten Challenger-Turnier in Lugano sogleich zum Titel. Und nun folgt für den Berner dank einer Wildcard die Feuertaufe auf höchster ATP-Stufe – am Montagabend fordert er den Grand-Slam-Sieger Marin Cilic.

Marc Rosset, der sportliche Leiter der Geneva Open, freut sich auf den Auftritt des 18-jährigen Berners: «Er muss Spass haben und seine Karten voll ausspielen. Für ihn ist das eine grossartige Erfahrung.» Die erzielten Resultate stellt Rosset allerdings in den Hintergrund. «Ich möchte vor allem, dass er die Woche geniesst und dass ihn diese Einladung für die Zukunft motiviert.»



Rosset: «Müssen ihn behutsam wachsen lassen»

Rosset will das Jungtalent so auch vor zu hohen Erwartungen schützen. «Wir müssen ihn behutsam wachsen lassen und ihn nicht mit Roger (Federer) oder Stan (Wawrinka) vergleichen. Es wird viel über ihn geredet, weil die Leute einen Nachfolger für unsere beiden Champions suchen», sagt der 50-Jährige und macht klar: «Das Problem ist, dass man alle 150 Jahre einen Federer hat und ein Stan genauso selten ist. Wir sprechen immer noch von zwei Grand-Slam-Siegern.»

Dennoch zweifelt auch der Olympiasieger von Barcelona 1992 nicht Strickers Möglichkeiten: «Wenn es Stricker in die Top 50 oder 100 der ATP-Rangliste schafft, wäre das eine tolle Karriere. Aber ich denke, er hat das Potential, noch weiterzukommen, auch wenn es noch ein langer Weg ist.»