TV-InterviewSerena Williams kritisiert den eigenen Coach – «Wir haben keine Signale»
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25.9.2018
Nach dem Eklat im US-Open-Final der Frauen wird es nicht ruhig um Serena Williams. In einem Interview offenbart sie nun einen Dissens mit ihrem Trainer.
Wir erinnern uns: Endspiel bei den US Open zwischen Serena Williams und Naomi Osaka. Williams peilt ihren 24. Major-Sieg an. Die Partie verläuft emotional, wie so oft, wenn Williams zu Gange geht. Die Amerikanerin, die am 26. September 38 Jahre alt wird, kassiert vom Unparteiischen Carlos Ramos insgesamt drei Verwarnungen, was ihr im zweiten Satz den Game-Verlust zum entscheidenden 3:5 einbringt.
Bei der ersten Verwarnung unterstellt Ramos Williams unerlaubtes Coaching. «Ich schummle nicht, ich habe noch nie geschummelt. Lieber verliere ich», staucht sie ihn beim Seitenwechsel zusammen. Später zertrümmert sie ihr Racket und bezeichnet Ramos als Dieb. «Du schuldest mir eine Entschuldigung», faucht sie ihn mehrfach an.
Der Rest ist Geschichte: Williams verliert das Spiel und ein Stück weit auch ihr Gesicht. Später spricht sie gar von Sexismus. Der Eklat hallt nach. Doch Williams schweigt und verweigert sich fortan bei Interviews, über die Vorkommnisse zu sprechen. Ihr Trainer Patrick Mouratoglou hatte inzwischen erklärt, dass er seiner Athletin Zeichen gegeben habe, die als Coaching interpretiert werden können.
Keine Reue bei Williams
In einem Interview mit dem australischen TV-Sender «Ten» spricht die Amerikanerin nun in der Talk-Sendung «The Project» doch darüber, wenngleich widerwillig, denn eigentlich hätte der US-Open-Final gemäss den Vorlagen ihres Managements in diesem Gespräch keine Rolle spielen dürfen.
Williams widerspricht dabei ihrem Trainer: «Ich verstehe nicht, wovon er geredet hat. Wir haben keine Signale, wir hatten nie Signale», sagt Williams. Und sie fügt an. «Er sagte, er habe eine Bewegung gemacht. Aber ich war auf der gegenüberliegenden Seite. Ich habe diese Bewegung überhaupt nicht gesehen. Ich denke, das war auch für ihn einfach ein sehr verwirrender Moment.» Die Frage, ob sie ihren Wutausbruch bereue, lässt Williams unbeantwortet.
Immer wieder Opfer der eignen Emotionen
Williams leistete sich nicht zum ersten Mal einen groben Aussetzer, als sie Schiedsrichter Ramos angriff. Im Halbfinale der US Open 2009 gegen Kim Clijsters attackierte sie etwa eine Linienrichterin, die bei einem Aufschlag auf Fussfehler entschieden hatte, mit den Worten: «Bei Gott, ich schwöre, dass ich dir einen dieser verdammten Bälle in den Hals schiebe. Ich schwöre es.»
Nach diesem Ausraster wurde Williams für zwei Jahre unter Beobachtung gestellt, und bei einem weiteren gröberen Verstoss wurde eine Sperre für die US Open erwogen. Im Finale der US Open 2011 gegen Samantha Stosur führte abermals eine Entscheidung gegen Willams zu einem Wutausbruch gegen die Schiedsrichterin: «Schauen Sie mich ja nicht an, ich mache keinen Spass. Sie haben völlig die Kontrolle verloren. Sie sind eine Hasserin und einfach nur innerlich unattraktiv.»
Die Vorkommnisse rund um das Endspiel 2018 reihen sich leider in diese unrühmliche Serie ein. Sich das einzugestehen und zu entschuldigen, wären womöglich bessere Taktiken gewesen, als an der eigenen Version der Geschichte festzuhalten.
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