ATP Miami So geht Fairplay: Isner verteidigt Schiedsrichter nach krassem Fehler

jar

28.3.2019

Weil das Hawk Eye einen krassen Fehlentscheid des Stuhlschiedsrichters aufdeckt, erntet dieser Pfiffe und Buhrufe des Publikums. Der benachteiligte John Isner reagiert cool und beruhigt seine Fans.

Wo Menschen am Werk sind, passieren Fehler. Wer kann diesen Spruch besser nachvollziehen als Schiedsrichter? Egal in welcher Sportart, der Unparteiische wird immer wieder zum Buhmann, muss sich aufgebrachten Spielern erklären und kriegt den Unmut der Zuschauer zu spüren.

Was im Viertelfinal der Miami Open zwischen John Isner und Roberto Bautista Agut geschehen ist, ist deshalb so bemerkenswert, weil es solch eine Szene im Spitzensport heutzutage kaum mehr zu sehen gibt.

Was ist passiert? Der US-Amerikaner steht nach einem starken ersten Aufschlag vor dem Punktgewinn, doch Stuhlschiedsrichter Mohamed Lahyani bricht den Ballwechsel ab, obwohl der Linienrichter nicht eingeschritten ist. Lahyani hat den Filzball im Aus gesehen. Isner nimmt die Challenge – und das Hawk Eye zeigt, dass der Ball ganz klar im Feld war. Es war nicht einmal knapp.



Isner guckt verdutzt zu Lahyani, der für seinen falschen «Fault»-Ruf vom Publikum Pfiffe und Buhrufe zu hören kriegt. Dem Schiedsrichter ist die Sache sichtlich peinlich, er entschuldigt sich bei Isner und gibt zu verstehen, dass er den falschen Abdruck auf dem Court wahrgenommen hat.

Die amerikanischen Fans sind dennoch kaum zu beruhigen. Und Isner? Statt sich heftig beim Unpasteiischen zu beschweren, fordert er die Zuschauer auf, die Pfiffe zu unterlassen. Und Lahyani zeigt der 2,08-Meter-Hüne nicht den Stinkefinger, sondern den Daumen nach oben. Eine schöne Aktion.

Tie-Break-Spezialist Isner setzt sich am Ende auch mit 7:6, 7:6 durch und erreicht die Habfinals. Da trifft der Miami-Titelverteidiger auf den 18-jährigen Überraschungsmann Félix Auger-Aliassime (ATP 57) aus Kanada. Dieser hat sich im Viertelfinal gegen Borna Coric durchgesetzt.

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