Next Gen Finals Stricker spielt in Saudi-Arabien um Prestige und Geld

sda

28.11.2023 - 04:30

Dominic Stricker liebt die grosse Bühne und dürfte auch deshalb in Saudi-Arabien gut zurecht kommen
Dominic Stricker liebt die grosse Bühne und dürfte auch deshalb in Saudi-Arabien gut zurecht kommen
Keystone

Zum zweiten Mal nimmt Dominic Stricker an den Next Gen Finals, dem Nachwuchs-Masters der ATP, teil. Das hochdotierte, erstmals in Saudi-Arabien stattfindende Turnier beginnt am Dienstag.

Keystone-SDA, sda

Erstmals überhaupt macht die ATP auf ihrer Tour Halt in Saudi-Arabien: In Jeddah spielen einige der besten U21-Spieler der abgelaufenen Saison um ein Preisgeld von zwei Millionen Dollar. 150'000 Dollar beträgt die Antrittsgage; im besten Fall gibt es für den Sieger eine halbe Million Dollar zu holen.

Als einziger der acht Teilnehmer ist Stricker bei den Next Gen Finals zum zweiten Mal dabei. Vor einem Jahr, damals noch in Mailand, erreichte er den Halbfinal. Nun scheinen seine Chancen auf ein gutes Abschneiden noch etwas besser zu stehen: Als Nummer 94 der Welt ist er auf dem Papier der drittbeste der acht Teilnehmer. Nur die beiden Franzosen Arthur Fils (ATP 36) und Luca Van Assche (ATP 70) sind im Ranking vor dem Schweizer klassiert.

Neben Fils sind die beiden Italiener Luca Nardi (ATP 115) und Flavio Cobolli (ATP 100) die Gruppengegner von Stricker. Seinen Auftaktmatch bestreitet der Schweizer am Dienstag gegen Cobolli, mit welchem er 2020 das Junioren-Doppel von Roland Garros gewonnen hat. Schafft er es unter die erste zwei der Gruppe, trifft Stricker im Halbfinal am Freitag auf einen aus dem Quartett Van Assche, Alex Michelsen (USA, ATP 97), Hamad Medjedovic (SRB, ATP 110) und Abdullah Shelbayh (JOR, ATP 185), die die andere Gruppe bilden.

Die Spieler der Zukunft

Es sind nicht ganz die besten Youngster der Tour anwesend. Die vom Alter her teilnahmeberechtigten Carlos Alcaraz (ATP 2) und Holger Rune (ATP 8) bestritten die ATP Finals, während Ben Sheldon (ATP 17) und Lorenzo Musetti (ATP 27) für Jeddah Forfait erklärten. Das Nachwuchs-Turnier, das die ATP-Saison beschliesst, ist zwar finanziell reizvoll, es bringt aber keine Weltranglistenpunkte ein.

Dabei zu sein, bedeutet aber schon einiges. Die Liste der früheren Teilnehmer des 2017 ins Leben gerufenen Events ist beeindruckend. 14 von ihnen standen später unter den besten 10 des ATP-Rankings. Alcaraz und Daniil Medwedew führten die Weltrangliste sogar schon an und gewannen mindestens ein Grand-Slam-Turnier.

Dass Stricker eine glänzende Zukunft haben könnte, deutete der Linkshänder auch in diesem Jahr trotz einiger Zwischentiefs, die sich auf die Weltranglisten-Position auswirkten, an. Er gewann zwei Challenger-Turniere und besiegte auf dem Weg in den Achtelfinal beim US Open und in den Viertelfinal der Swiss Indoors je einen Top-10-Spieler (Stefanos Tsitsipas in New York und Casper Ruud in Basel).

Viel Speed bei den Next Gen

Stricker kennt nicht nur Saudi-Arabien von einem Exhibition-Turnier im vergangenen Dezember, sondern er kennt aus dem letzten Jahr auch die Besonderheiten der Next Gen Finals. Die Matches werden auf drei Gewinnsätze gespielte, wobei die Sätze nur bis vier Games gehen, bei 3:3 gibt es ein Tiebreak. Bei Einstand wird das Game in einem einzigen Punkt ausgespielt.

Um den Match noch etwa schnelllebiger zu machen, wurde auf dieses Jahr hin die Zeit zwischen den Aufschlägen nochmals reduziert: Geht der Ball weniger als dreimal übers Netz, beträgt die Pause zwischen den Aufschlägen nur noch 15 anstatt 25 Sekunden. Zwischen dem ersten und zweiten Service beginnt die Shotclock bei 8 Sekunden zu laufen. Auch der Start in den den Match lässt nicht auf sich warten: Ohne das übliche Warm-Up auf dem Court beginnt die Partie, sobald die Spieler einlaufen.

Programm und Teilnehmer

Jeddah (KSA). Next Gen ATP Finals (2 Mio. Dollar/Hart). Round Robin. Gruppe Grün: Arthur Fils (FRA/1, ATP 36), Dominic Stricker (SUI/3, ATP 94), Flavio Cobolli (ITA/5, ATP 100), Luca Nardi (ITA/7, ATP 115).

Gruppe Rot: Luca Van Assche (FRA/2, ATP 70), Alex Michelsen (USA/4, ATP 97), Hamad Medjedovic (SRB/6, ATP 110), Abdullah Shelbayh (JOR/WC, ATP 185).

Qualifiziert, aber an den ATP Finals dabei oder auf Teilnahme verzichtet: Carlos Alcaraz (ESP, ATP 2), Holger Rune (DEN/ATP 8), Ben Shelton (USA, ATP 17), Lorenzo Musetti (ITA, ATP 27).

Programm (28. November – 2. Dezember). Spielplan Dienstag. 13.00 Uhr: Fils – Nardi, gefolgt von Stricker – Cobolli. 18.00 Uhr: Van Assche – Shelbayh, gefolgt von Michelsen – Medjedovic.

Modus: Die ersten zwei pro Gruppe erreichen die Halbfinals. Matches gehen auf drei Gewinnsätze, mit einem Tiebreak bei 3:3. Nach Einstand folgt ein entscheidender Punkt, der Aufschläger entscheidet, von welcher Seite er serviert ("No-ad").

Bisherige Sieger. 2022: Brandon Nakashima (USA). – 2021: Carlos Alcaraz (ESP). – 2020: nicht ausgetragen. – 2019: Jannik Sinner (ITA). – 2018: Stefanos Tsitsipas (GRE). – 2017: Chung Hyeon (KOR).