US Open Tennis-Experte Scanagatta: «Das wird ein Massaker»

Von Luca Betschart, New York

30.8.2019

Stan Wawrinka (links) trifft in der dritten Runde der US Open auf den Italiener Lorenzi.
Stan Wawrinka (links) trifft in der dritten Runde der US Open auf den Italiener Lorenzi.
Bild: Getty/Teleclub

Nach dem souveränen Auftritt in der 2. Runde trifft Stan Wawrinka in New York am Freitag auf den verblüffenden Paolo Lorenzi. Glaubt man dem Journalisten Ubaldo Scanagatta, wird die Partie einseitig verlaufen.

Stan Wawrinka weiss in New York bei seinem zweiten Auftritt über weite Strecken zu überzeugen und eliminiert den Franzosen Jérémy Chardy in vier Sätzen. Bereits am Freitag steht der Romand in Flushing Meadows wieder im Einsatz und trifft in der dritten Runde auf den verblüffenden Paolo Lorenzi.

Der Italiener – mit seinen 37 Jahren ein Zeitgenosse von Roger Federer – scheitert in New York eigentlich bereits in der Qualifikation. Weil sich Kevin Anderson aber kurz vor Turnierstart wegen einer Verletzung zurückzieht, erhält Lorenzi als «Lucky Looser» eine zweite Chance, die er ausnützen kann – und wie.

Zwei Fünfsatz-Krimis in Folge für Lorenzi

In der ersten Runde liegt er gegen den 22 Jahre jüngeren Amerikaner Zachary Svajda mit 0:2-Sätzen zurück, bevor er dank einem grossartigen Comeback am Ende doch noch jubeln kann. Am Donnerstag liefert er sich mit dem Serben Kecmanovic ein erbitterten Kampf über fünf Sätze und behält das bessere Ende erneut für sich.

Nach dem neuerlichen Kraftakt sagt Lorenzi an der Pressekonferenz: «Das Glück war auf meiner Seite, weil ich mich nach dem ersten Spiel einen Tag mehr ausruhen konnte. Aber das bedeutet auch, dass ich vor dem Spiel gegen Wawrinka einen Tag weniger Pause habe. Du kannst nicht alles haben (lächelt).»

Kein Wunder, liegt der Fokus bis dahin auf der Regeneration: «Die grösste Herausforderung ist, mich für die morgige Partie so gut wie möglich zu erholen.» Stellt der Italiener klar. Trotzdem glaube er an seine Chance: «Es wird ein hartes Spiel, das ist sicher, aber alles ist möglich.»

Scanagatta glaubt nicht an seinen Landsmann

Etwas anderer Meinung ist der langjährige italienische Tennisjournalist Ubaldo Scanagatta, der exklusiv für «Bluewin» eine Prognose abgibt: «Für Lorenzi wird das ein Massaker, da er auf dem Weg in die dritte Runde viel Energie verbraucht hat. In der Qualifikation spielte er fast vier Stunden, in der ersten Runde etwa dreieinhalb Stunden und in der zweiten Runde fast fünf Stunden.» Vielsagend fügt er an: «Er ist etwas jünger als Federer.»

Der italianische Tennisjournalist Ubaldo Scanagatta.
Der italianische Tennisjournalist Ubaldo Scanagatta.
Bild: Facebook

Stan Wawrinka dagegen fühlt sich physisch in einem guten Zustand. «Morgen spielen zu müssen, ist kein Problem. (…) Das ist Teil des Jobs, wir müssen uns anpassen.» Der 34-Jährige zeigt sich für das Duell zuversichtlich, auch wenn er Scanagattas Einschätzung wohl so nicht unterschreiben würde. «Ich kenne Lorenzi sehr gut, wir haben uns mehrmals gegenüber gestanden. Er ist ein grossartiger Kämpfer. Das Ergebnis der Partie wird hauptsächlich von meinen Spielniveau abhängen.»

Die Partie zwischen Wawrinka und Lorenzi startet am Freitagabend um ca. 20.30 Uhr Schweizer Zeit.


Zurück zur StartseiteZurück zum Sport