Hauptprobe misslingt «Das war enttäuschend» – Federer kurz vor Wimbledon immer noch auf Formsuche

sda

17.6.2021 - 10:13

Enttäuschter Federer: «Wollte nichts Falsches sagen»

Enttäuschter Federer: «Wollte nichts Falsches sagen»

Roger Federer hat sich grosse Titelhoffnungen für Halle gemacht, doch gegen Felix Auger-Aliassime war bereits im Achtelfinale Endstation. Der Schweizer wirkt danach etwas ratlos.

17.06.2021

Beim Rasen-Turnier in Halle musste sich Roger Federer frühzeitig verabschieden. Der Rekordchampion hinterlässt vor Wimbledon noch viele Fragezeichen.

17.6.2021 - 10:13

Rund eineinhalb Wochen vor Wimbledon sucht der Schweizer noch nach seiner Form. Der 39-jährige Baselbieter verliert in Halle in der zweiten Runde überraschend gegen den Kanadier Félix Auger-Aliassime mit 6:4, 3:6, 2:6. Damit verpasst Federer bei seiner 18. Teilnahme erstmals die Viertelfinals. Zehnmal gewann er zuvor das wichtige Vorbereitungsturnier auf den Rasen-Klassiker. 

Das erste Duell von Federer mit einem Spieler, der in den Nullerjahren geboren ist und bemerkenswerterweise genau wie er an einem 8. August, lieferte ein klares Verdikt. Der Altersunterschied, der grösste in einem Match des 20-fachen Grand-Slam-Siegers, war für einmal sichtbar. Im ganzen Match konnte Federer nur zweimal mehr als zwei Punkte bei einem Servicegame des stark aufschlagenden 20-Jährigen aus Montreal machen.

Das frühe Aus ist eine grosse Enttäuschung und ein herber Rückschlag auf dem Weg nach Wimbledon, wo er in diesem Jahr unbedingt noch einmal um den Titel mitspielen will. Selbstvertrauen hat er sicher nicht getankt – die Fragen sind vor seinem Saisonhöhepunkt eher mehr als weniger geworden. Federer fährt nun nur mit der Matchpraxis von zwei Spielen nach London.

Federer in Halle bereits out

Federer in Halle bereits out

Gegen Félix Auger-Aliassime lief für Roger Federer zumindest im Startsatz alles nach Plan. Doch dann drehte der junge Kanadier richtig auf.

16.06.2021

«Ich wollte keine falschen Dinge sagen»

Federer hat Wimbledon in diesem Jahr alles untergeordnet. Bei den French Open hatte er sich sogar vor dem Achtelfinale gegen Matteo Berrettini zurückgezogen, um sein zweimal operiertes Knie nicht zu sehr zu belasten. 



Erst mehr als zwei Stunden nach dem Aus stellte sich Federer den Medien und antwortete nur auf Englisch. Komplett ungewöhnlich für den Rekord-Grand-Slam-Turniersieger, der sonst problemlos auf Deutsch, Englisch und Französisch antwortet. «Heute hatte ich das Gefühl, dass ich ein bisschen Zeit brauche», sagte Federer frustriert. «Ich wollte keine falschen Dinge sagen. Es war ein Auf und Ab, aber das scheint zum Comeback dazuzugehören», sagte der Weltranglisten-Achte. 

Federer haderte vor allem mit dem Entscheidungssatz, wo ihm fast alles missriet: «Ich war sehr negativ, was nicht mein Stil ist», bemängelte er. «Meine Einstellung war schlecht, ich bin nicht stolz darauf. Das war enttäuschend. Ich will jetzt keine dummen Entscheidungen treffen.» Er wolle jetzt in der Heimat mit seinem Team diskutieren, wie es weitergeht.

Optimistisch kann dafür Novak Djokovic nach Wimbledon reisen. Mit dem Sieg in Paris hat sich der Serbe seinen 19. Grand-Slam-Titel geholt. Die Weltnummer 1 ist Roger Federer und Rafael Nadal (je 20 Grand-Slam-Titel) dicht auf den Fersen. «Ich werde weiter jagen», kündigte Djokovic an. Federer hielt dagegen und meinte, das Rennen um die meisten Major-Titel sei weiterhin offen. Mit dem Auftritt in Halle hat Federer seinen Rivalen sicher keine Angst eingejagt.


sda