Die Weltnummer 1 Novak Djokovic verliert seinen ersten Satz an diesem French Open, zieht aber mit einem 4:6, 6:2, 6:3, 6:4-Sieg gegen den Spanier Pablo Carreño Busta (ATP 18) in die Halbfinals ein.
Dort trifft der Serbe am Freitag auf den Weltranglisten-Sechsten Stefanos Tsitsipas.
Djokovic hatte fast ebenso sehr mit seiner Physis zu kämpfen als mit dem Gegner, der ihm am US Open vor einem Monat auf kuriose Art die bisher einzige Niederlage dieses Jahres zugefügt hatte. Er hatte im ersten Satz des Achtelfinals mit einem aus Ärger weg geschossenen Ball eine Linienrichterin getroffen und war disqualifiziert worden. Nun musste sich der Serbe schon früh am linken Oberarm pflegen lassen. Die Behandlung wirkte, danach kam Djokovic immer besser ins Spiel, auch wenn er nicht ganz schmerzfrei zu sein schien.
Der zähe Carreño Busta lieferte dem 17-fachen Grand-Slam-Champion einen grossen und zuweilen hochstehenden Kampf. Die entscheidenden Punkte gewann aber meist der 33-Jährige aus Belgrad, der 10 von 13 Breakchancen des Asturiers abwehrte, und nach gut drei Stunden seinen ersten Matchball nutzte.
Bärenstarker Tsitsipas fegt Rublev vom Platz
Stefanos Tsitsipas seinerseits zog mit einem überzeugenden 7:5, 6:2, 6:3-Sieg gegen den als Nummer 13 gesetzten Andrej Rublev in die Halbfinals ein. Der Viertelfinal gegen Rublev war für Tsitsipas in etwa eine Kopie des gesamten Turniers. Der 22-jährige Athener geriet zu Beginn 3:5 in Rückstand, legte dann aber einen eindrücklichen Zwischenspurt hin und geriet nie mehr in Gefahr. Letztlich brauchte er weniger als zwei Stunden für seinen ersten Erfolg im vierten Duell gegen den gleichaltrigen Russen. Vor zehn Tagen hatte im Final von Hamburg noch Rublev obenaus geschwungen.
Tsitsipas hatte in der 1. Runde gegen den Spanier Jaume Munar die ersten zwei Sätze verloren, seither trumpft der Masters-Champion des letzten Jahres aber gross auf. In den letzten vier Partien hat er keinen Satz mehr abgeben müssen. In dieser Verfassung kann er auch dem Turnierfavoriten Djokovic gefährlich werden.
Für den Griechen ist es der zweite Grand-Slam-Halbfinal nach dem Australian Open 2019, wo er Roger Federer bezwungen und danach gegen Rafael Nadal verloren hatte. Gegen Djokovic hat er immerhin zwei von bisher fünf Direktbegegnungen gewonnen.